Der bekannte Hersteller GitUp hat es auch geschafft, seine erste 4K Action Cam auf den Markt zu bringen: Die GitUp F1 4K. Die vorherigen Modelle konnten Videos nicht mit nativer 4K Auflösung aufnehmen. Da aber 4K in aller Munde ist und es schon eigentlich zum Standard gehört, besonders bei Action Cams, war das ein nötiger Schritt für GitUp.

 

GitUp F1 im Überblick

Die GitUp F1 4K hat nicht die klassische Form einer Action Cam, wie man sie sonst kennt. Wie die Runcam oder Mobius ist die Linse am langen Ende, was je nach Einsatzgebiet vorteilhaft sein kann. Am Helm oder an den Fahrradlenker kann sie gut befestigt werden, ebenso eigene sich für die Drohne. Am Brustgurt gestaltet sich das aber schwierig.

Die kleine Kamera hat lediglich drei Knöpfe, über die sie bedient wird. Das hat GitUp bisher immer so gehandhabt und es funktioniert gut. Es ist zwar nicht intuitiv, aber nach einer kurzen Eingewöhnungszeit, kommt man damit zurecht.

In der kleinen Box erhält man nur wenig Zubehör: Ein Clip Rahmen, Linsenschutz, USB Kabel, FPV Kabel, die Bedienungsanleitung und einige Sticker. Das war es auch schon. Beim GitUp Git2 Pro Paket hatte man noch mehr Zubehör dazubekommen, bei der GitUp F1 spart der Hersteller am Zubehör. So muss man sich das gewünschte Zubehör einzeln dazukaufen. Kompatibel ist das gängige Zubehör, das über den mitgelieferten Clip Rahmen mittels 1/4″ Gewinde an die Kamera befestigt wird.

GitUp F1 Test Unboxing Metropolitan Monkey

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Die Spezifikationen

  • Ambarella A12S75
  • 8 MP Sony Exmor R 1/2.5″ Bildsensor
  • 5G +2G Glasslinsen
  • Blende f/2.8
  • 160° Weitwinkel
  • 68g
  • 82 x 41.5 x 23mm
  • OLED Screen
  • Fotos bis zu 8MP (3840 x 2160), JPEG
  • Videos bis 4K (3840 x 2160P @30fps), MP4
  • H.264 Codec
  • Dualband Wifi 2.4GHz + 5GHz
  • digitale Bildstabilisierung (EIS)
  • Erkennt microSD Karten bis zu 128GB
  • 1010mAh Akku

 

Die verfügbaren Auflösungen sind folgende:

Video:

  • 4K @30fps (3840×2160 Pixel)
  • 4K @24fps (3840×2160 Pixel)
  • 2160P @30fps (2880×2160 Pixel)
  • 1440P @60/30fps (2560×1440 Pixel)
  • 1080P @120/60/30fps (1920×1080 Pixel)
  • 720P @240fps (1280×720 Pixel)

Foto:

  • 8MP

 

FREEZE! Nichts geht mehr!

Mit der GitUp F1 kann ich Videos in 4K30, 4K24 und 2160P30 aufnehmen. Versuche ich in den Optionen die Auflösung geringer einzustellen, dann friert die gesamte Kamera ein. Nichts geht mehr – der Akku muss raus! Das nervt mich sehr, denn nach der einlegen des Akkus ist die Auflösung von 2160P30 noch immer eingestellt, eine direkte Möglichkeit, zurück auf 4K zu kommen habe ich nicht. Die Cam muss also auf die Werkseinstellung zurückgesetzt und danach die gewünschten Einstellungen erneut vorgenommen werden. Sehr nervig, ein echtes No-Go!

GitUp F1 Review Freeze Metropolitan Monkey

Ich habe die bisher alle erschienenen Firmwares für die  GitUp F1 ausprobiert (V1.0-20171103, V1.1-20171229, V1.2-20180428) und es gab keinerlei Veränderung. Ich bin derzeit in Kontakt mit dem Hersteller und bin gespannt, was sich letztendlich ergibt.

GitUp F1 Freeze Reset Metropolitan Monkey

 

Display ohne Live View

Das OLED Display zeigt das Menü, die Optionen und die Information zur Aufnahme an, jedoch ist es nicht möglich darauf das Live-Bild zu sehen. Dafür wäre es sowieso zu klein. Somit ist es nicht für Nutzer geeignet, die sich bei der Aufnahme am Display orientieren oder sich die Aufnahmen direkt auf der Kamera anschauen wollen.

Um das Livebild der Kamera zu sehen, muss man die GitUp F1 mit dem Smartphone verbinden. Über die GitUp App (Download iOS / Android) kann man neben dem Livebild auch die Einstellungen vornehmen und aufnahmen herunterladen.

Das Display könnte noch ein wenig heller sein, da es bei direkter Sonneneinstrahlung schwieriger abzulesen ist.

 

GitUp App

Mit der GitUp App habe ich es geschafft, die Cam auf niedrigere Auflösungen zu bringen. Wähle ich in der App jedoch 2160p, oder 1440p, dann friert die Kamera wieder ein und es muss erneut der Akku entnommen werden. Ansonsten ist die App gelungen und die Einstellungen lassen sich schnell und übersichtlich vornehmen. Besser, als an der Cam selbst.

GitUp F1 Review App Metropolitan Monkey

Die App ist universell für alle GitUp Action Cams nutzbar. Einfach verbinden und loslegen.

 

GitUp F1 ist keine eine richtige Action Cam

Eine Action Cam muss alles mitmachen können, worauf der Nutzer auch Lust hat: Aufnahmen bei Wind und Wetter, durch den Matsch Fahren und tief ins Meer abtauchen. Kleine Stöße ab und zu sollte eine Action Cam auch aushalten. Da stimmt Ihr mir doch sicherlich alle zu, oder?

Die GitUp F1 ist ohne Unterwassergehäuse nicht wasserdicht. Ein Unterwassergehäuse liegt dem Lieferumfang nicht bei und ist auch separat nicht erhältlich. Somit kann die Kamera nicht ins Wasser oder bei schlechtem Wetter genutzt werden. Schlammschlachten kann sie auch nicht aufnehmen und einen Stoß wird sie bestimmt auch nicht so gut wegstecken, besonders nicht direkt auf die Linse. Der Name „Action Cam“ ist bei der GitUp F1 also nicht ganz richtig. Klar kann sie bei gutem Wetter die gewünschte Action aufnehmen, aber das ist eben nur die halbe Miete. Es ist eine Schönwetter-Action-Cam!

 

Bildqualität

Die Bildqualität ist gut. Man sollte aber auch sichergehen, dass man eine UHS-3 microSD nutzt, da eine hohe Datenrate sonst nicht gewährleistet werden kann. Ist dies der Fall, erhält man auch detailreiche Bilder. Die Dynamic Range dürfte besser sein, dunkle Stellen im Bild sind oft zu schwarz. Ansonsten gefällt mir das Gesamtergebnis ganz gut.

GitUp F1 Test Screenshot Metropolitan Monkey

 

Tolles Handling, etwas schwacher Akku

Die GitUp F1 ist sehr gut verarbeitet, die Knöpfe besitzen einen angenehmen Druckpunkt und die Bedienung ist nach kurzer Eingewöhnung schlüssig.

Das wählen des Foto- oder Videomodus geht schnell und einfach, wie man es von jeder Action Cam kennt. Hier sieht man auch die eingestellten Optionen auf einen Blick und kann sie auch per Knopfdruck schnell ändern.

Eher selten Beachtung bei solchen Kameras erhält die Soundqualität. Hier muss sich die GitUp F1 nicht verstecken. Sie ist gut, im Vergleich zu vielen anderen Action Cams, könnte aber etwas lauter aufnehmen. Problematisch ist da nur das Grundrauschen, dass dann noch stärker sein würde. Eine Möglichkeit für ein externes Mikrofon bietet sie jedoch nicht.

Die Schutzkappe für die Linse besteht aus Gummi oder Silikon. Sie schützt die Linse gut vor Kratzern. Das Problem ist aber, dass durch das flexible Material die Kappe nicht fest sitzt und immer wieder abfällt.

GitUp F1 Test Lens Cap Metropolitan Monkey

An der unteren Seite kommt die microSD Karte hinein und auch der miniUSB Port befindet sich direkt darüber. Dieser wird neben der Ladefunktion auch für FPV genutzt. Das passende Kabel ist ja im Lieferumfang dabei.

GitUp F1 Test microSD USB Metropolitan Monkey

Im Durchschnitt halten die Akkus der Action Cams etwa 90 Minuten durch, manche sogar 120 Minuten. Die GitUp F1 schwächelt in dieser Hinsicht ein wenig mit  und macht schon nach 70-80 Minuten schlapp. Hat man mehrere Akkus, ist der Wechsel ganz einfach. Die Akkuklappe sitzt sicher und lässt sich einfach öffnen.

GitUp F1 Test Battery Metropolitan Monkey

 

Fazit: Kamera für bestimmte Einsatzgebiete

Die GitUp F1 ist insgesamt eine gelungene Kamera, wenn auch nicht unbedingt eine „Action Cam“. Das fehlende Unterwassergehäuse schränkt die Benutzung schon etwas ein. Die fehlende Live View Funktion ist sicher auch für einige Nutzer abschreckend. Deshalb ist die GitUp F1 eher für Leute, die genaue Vorstellungen haben, was sie mit einer Kamera mit dieser Bauform realisieren möchten. Ich denke, dass die Hauptzielgruppe Drohenpiloten sind. Sie ist speziell, aber bietet eine ordentliche Leistung und eine gute Bildqualität.

Zur GitUp F1 bei Banggood

Ein Nerviges Problem habe ich mit meiner Cam. Andere Nutzer scheinen dies nicht zu haben, weshalb ich von einem Montagsgerät ausgehe. Wenn sich das Problem löst oder ich einen Ersatz erhalte, werde ich es hier ergänzen. Hat noch jemand Probleme mit der Kamera?