Action Cams gibt es in verschiedenen Formen. Die bekannteste Form ist zum Beispiel die der GoPro HERO. Weitere Varianten sind der längliche Camcorder-Look der Sony Action Cams oder kompakte Body Cams wie die SJCAM M20. Würfelförmige Kameras gibt es ebenso, wie zum Beispiel die SJCAM M10+ oder der Polaroid Cube. Letztere Variante ist für Nischen beliebt, bei denen es um jeden Zentimeter und jedes Gramm geht. Da kommt die sirofly Mini DV Action Cam ins Spiel!
Technische Daten der siroflo Mini DV Action Cam
Hinter dem 160° Weitwinkelobjektiv sitzt ein 2 Megapixel CMOS-Bildsensor und bietet zwei Videoauflösungen an:
- FullHD – 1080p @30 fps (20 Mbps)
- HD – 720p@ 30fps (10 Mbps)
Fotos werden in der höchstmöglichen Auflösung gespeichert, mit 2 Megapixeln. Das Seitenverhältnis beträgt jedoch 16:9 (1920 x 1080 Pixel). Ist also wie ein Screenshot aus dem Video.
Der fest verbaute 230 mAh Akku bietet eine Gesamtlaufzeit von bis zu ca. 48 Minuten. Lässt man durchgehend filmen, schafft man 35-40 Minuten Laufzeit auf jeden Fall.
Das mitgelieferte USB-Kabel hat insgesamt drei Enden: Vom speziellen Anschluss, der in die Kamera gesteckt wird, für eines zu USB-A und eines zu AV. Über USB-A kann man die Kamera an den Computer anschließen und die Daten der Speicherkarte auslesen. Dabei wird der Akku der Kamera automatisch aufgeladen. An einem USB-Netzstecker kann der Akku ebenfalls aufgeladen werden. Über den AV-Ausgang lässt sich das Live-Bild der Kamera auf einen Monitor oder Fernseher übertragen.
Besonders interessant ist die Kamera durch ihre geringen Maße von nur 2,4 x 2,4 x 3,2 cm und einem Fliegengewicht von 14 Gramm. Ja, wirklich! Es sind nur 14 Gramm. Das geringe Gewicht liegt einerseits an den geringen Maßen und zusätzlich besteht es nur aus Plastik und hat keine besonderen Features eingebaut, sodass auch im inneren nur das Nötigste sitzt.
Speicherkarten werden mit einer maximalen Kapazität von 32 GB unterstützt. Wichtig ist hierbei, dass die Karte mit FAT formatiert ist. Mit ExFAT hat es bei mir nicht funktioniert.
Einfache Bedienung trotz fehlenden Displays
Für ein Display fehlt der der siroflo Mini DV der Platz, aber so ist sie eben extrem leicht. Das Display ist aber gar nicht nötig, denn die Bedienung der Mini Action Kamera erfolgt über nur zwei Knöpfe. Mit einem Druck auf den Power-Button schaltet sich die Kamera ein. Mit der gleichen Taste startet und beendet man die Videoaufnahme und löst ein Foto aus. Daneben gibt es noch den Mode-Button. Wie der Name schon verrät, stellt man mit ihm den gewünschten Modus ein: HD, FullHD oder Foto. Die Auswahl erfolgt in dieser Reihenfolge durch einen 2-sekündigen Druck auf den Mode-Button. In welchem Modus die Kamera ist, erkennt man über die LED auf der Oberseite:
- Grün AN / Blau AN: HD Video Modus
- Grün AN / Blau AUS: FullHD Video Modus
- Grün AUS/ Blau AN: Foto Modus
Beim Laden des Akku in der Cam leuchtet die LED rot. Ist der Akku aufgeladen, erlischt die LED.
Seitlich der Kamera befindet sich der Eingang für das USB-Kabel und der microSD Karten-Slot. Wie schon erwähnt sollte die Karte eine maximale Kapazität von 32 GB haben und mit FAT formatiert sein. Das Auslesen der Speicherkarte direkt an der Kamera über das USB-Kabel funktioniert nicht wirklich: Fotos konnte ich anschauen, bei Videos hat es sich aufgehängt. Das Auslesen der Speicherkarte im Kartenlesegerät klappte natürlich ohne Probleme.
Mankos beider Bedienung und Handhabung
Die Kamera lässt keinerlei Einstellungen zu, was an sich nicht unbedingt notwendig ist. Jedoch startet die Kamera immer im HD (720p) Modus, auch, wenn ich sie im FullHD Modus ausgeschaltet habe. Hinzu kommt noch, dass beim Einschalten der Cam automatisch die Aufnahme gestartet wird. Wäre noch zu verkraften, wenn es in FullHD wäre, aber so ist es etwas nervig.
Abhilfe schafft das sofortige ändern in den FullHD Modus, wenn die Cam eingeschaltet wird. So startet die Aufnahme nicht und man ist im vermeintlich besseren Modus.
Die LEDs sind nicht ganz einfach zu erkennen, da sie nur durch ein gemeinsames Loch scheinen. Grün und Blau sind einzeln gut zu erkennen und zu unterscheiden, also der FullHD und Foto Modus. Im HD Modus leuchten beide LED gleichzeitig und das erscheint wie ein sehr helles Blau oder gar weißes Licht. Wenn man sich daran gewöhnt und darauf eingestellt hat, dann kann man damit arbeiten.
Die Kamera schaltet nach 1 Minute Inaktivität automatisch ab. Einerseits ist dies gut, da es den kleinen Akku schont. Andererseits ist mir das persönlich zu schnell. Ändern kann man dies leider nicht.
MicroSD Karten-Slots sind eigentlich immer so konzipiert, dass die Karte mit einem „Klick“ einrastet und festgehalten wird. Zum herausnehmen drückt man die Karte ein wenig weiter hinein, sodass der Mechanismus die Karte „herausspringen“ lässt. Bei der siroflo Mini DV gibt es leider gar keinen Mechanismus. So wird die Karte in den Slot eingeschoben, ohne ein Feedback zu erhalten. Man sollte sie bloß nicht schräg einschieben, um die Karte oder Cam nicht zu beschädigen. So könnte die Karte auch noch verkanten und steckenbleiben. Um die Karte zu entnehmen, ist ein wenig Fummelarbeit nötig. Nicht so schön gelöst, aber das liegt wohl an der Leichtbauweise.
siroflo Mini DV mit ernüchternde Bildqualität
Ihr kennt meine Tests zu Action Cams oder habt selbst schon Erfahrungen mit diversen Kameras machen können. HD ist oft nicht mehr der Rede wert, aber FullHD ist für jeden normalen Nutzer ausreichend. Die Bildqualität ist gut, das Bild ist klar und die gefilmten Objekte gut erkennbar.
Das hatte ich bei der siroflo Mini DV Action Cam auch gehofft, aber leider ist dies nicht der Fall. Die Auflösungen HD und FullHD unterscheiden sich optisch nicht sonderlich voneinander. Die Bitrate ist zwar doppelt so hoch, wie bei HD (10 Mbps vs. 20 Mbps), aber die Bildqualität ist nahezu identisch.
Nicht nur die Bildqualität selbst ist nicht zufriedenstellend, sondern auch die Leistung bei schlechten Lichtverhältnissen. Die Kamera wird damit beworben, dass sie auch bei Nacht gute Bilder macht. Wenn sie schon bei Tag keine guten Bilder macht, dann erst recht nicht bei Nacht. Sobald es ein wenig dunkler wird, reduziert die Kamera die Bildrate, um so hellere Einzelbilder im Video zu erhalten. Das führt zu ruckelnden Videos. Bei meinem Test am Abend führte die auf bis zu 9,6 fps – nicht akzeptabel!
siroflo Mini DV vs. Hawkeye Firefly Micro Cam
Die Shops sind voller Mini oder sogar Micro Action Cams. Sie sind sich alle ziemlich ähnlich und ich befürchte, dass bisher keine so richtig gut ist. Komplett baugleich zur siroflo Mini DV ist die HawkEye Firefly Micro Cam, die im folgenden Video mit dem hier getesteten Modell verglichen wird. Ich selbst habe kein Video zusammengeschnitten, weil es mir die Kamera nicht wert ist.
Zusammenfassend kann man sagen, dass die siroflo Mini DV Action Cam besser von Hell nach dunkel reguliert, jedoch den Himmel zu stark ausbrennt. Dafür ist der rest hell genug. Das Bild ist eher warm, was aber in der Nachbearbeitung am Computer angepasst werden kann.
Die HawEye Firefly Micro Cam ist hingegen etwas kälter. Die Regulation von Hell nach Dunkel und umgekehrt verläuft etwas holpriger, dafür ist der Himmel besser dargestellt. Generell ist das Bild dafür leicht dunkler.
Der Unterschied ist aber kaum der Rede wert. Die Bildqualität beider Kameras kann man nun gut nachvollziehen. Das Video ist zwar nur in HD (720p), aber FullHD würde kaum einen Unterschied machen.
Wofür eignet sich die siroflo Mini DV Action Cam?
Die siroflo Mini DV Action Cam bietet keine 4K-Auflösung und auch die angebotene FullHD Qualität ist kein Augenschmaus. Eine hochwertige Videoproduktion stellt man damit also nicht auf die Beine. Angepriesen wird sie als Dashcam, Überwachungskamera, Action Cam und als Drohnenkamera. Zudem muss man sich bewusst sein, dass diese Kamera mit ca. 20 Euro wirklich sehr günstig ist.
Als Überwachungskamera muss die siroflo MiniDV durchgehend am Strom betrieben werden. Genau so sieht es beim Betrieb als Dashcam aus. Man möchte bei solchen Aufnahmen doch sicherlich Gesichter bzw. Nummernschilder erkennen können, dafür müssen die Objekte aber relativ nah dran sein. Wer ersthaft nach einer Überwachungskamera sucht, wird sicher etwas professionelleres haben wollen.
Als Action Cam finde ich sie ebenfalls nur bedingt geeignet. Eine Action Cam nutzt man meist mit der Intention, die Aufnahmen zusammenzuschneiden und Bei Youtube hochzuladen oder zumindest anderen zu zeigen. Ist die Videoqualität nicht ausreichend hoch genug, ist es überhaupt kein Vergnügen, sich die Aufnahmen anzuschauen. Nutzt man die Aufnahmen nur, um etwas temporär aufzunehmen, was kurz darauf wieder gelöscht wird, dann ist die Kamera in Ordnung – wenn die Kamera denn unbedingt so klein sein muss.
Die Hauptzielgruppe sehe bei Drohnenpiloten, speziell bei Race Coptern. Bei den schnellen Quadcoptern ist jedes gesparte Gramm besser. Mit den nur 14 Gramm an Gewicht ist die siroflo Mini DV eine konkurrenzlose Kamera, was das Gewicht angeht. Ob FPV mit dieser Kamera möglich ist, weiß ich nicht genau. Der Flug kann dennoch aufgenommen und im Nachhinein angeschaut werden. Die Bildqualität ist, wie schon erwähnt, nicht berauschend, aber um seinen Flug zu dokumentieren reicht es allemal. Das Video weiter oben im Review gibt Euch einen Einblick, wie das Ergebnis an einer Drohne aussehen kann.
Fazit zur siroflo Mini DV
Du suchst eine möglichst kleine und leichte Kamera und erwartest keine kristallklare Bildqualität? Greif zu! Die siroflo Mini DV bietet Dir das, was Du suchst. Möchtest Du jedoch Videos aufnehmen, um sie anderen zu zeigen oder sogar bei Youtube hochzuladen, dann solltest Du Dich anderweitig umschauen.
Die Idee hinter der Kamera ist gut, die Qualität ist jedoch nicht ausreichend. Sehr Schade! 4K muss ja nicht einmal sein. Es würde reichen, wenn FullHD auch wirklich ansehnlich wäre. Normalerweise ist 1080p eine absolut ausrechende Auflösung, die tolle Aufnahmen zulässt. So ist die Kamera aber nur ehr bedingt zu gebrauchen.
Wer sich für die Kamera interessiert, der kann sich in den folgenden Shops umschauen, in denen ich die Cam gefunden habe:
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