Action Cams gibt es in Hülle und Fülle und so kann sich jeder die Richtige für seine Bedürfnisse herauspicken. Es gibt schlichte Cams mit eher wenig Funktionen bis hin zu solchen, die mit Funktionen vollgepumpt sind.
Zur letzteren Sorte gehört die Garmin Virb Elite. Garmin kennt der Ein oder Andere wahrscheinlich von Navigationsgeräten, aber irgendwie möchte jeder einmal in der Kategorie Action Cam mitmischen. Manchen Herstellern gelingt es besser, als anderen.
Ob es Garmin geschafft hat, kann jeder selbst entscheiden. Meine kurze Erfahrung mit der Cam samt Zubehör hilft Euch, ein Bild von der Garmin Virb Elite zu bekommen.
Fangen wir mit dem wichtigsten Kriterium einer Action Cam an, der Bildqualität. Die Aufnahme mit 1920×1080 Pixeln und 30 Bildern pro Sekunde kommt auf rund 20,4 Mbps. Mehr Bilder lässt sie in diesem Modus leider nicht zu. Jedoch ist es möglich direkt eine Slow Motion (720p@60fps) oder gar Super Slow Motion (480p@120fps) aufzunehmen. So spuckt Euch die Garmin direkt einen verlangsamten Clip aus, welcher dann wiederum 30 Bildern pro Sekunde abspielt.
Neben den bekannten Auflösungen, wie 1080p@30fps, 720p@60fps und 480p@120fps, gibt es die Möglichkeit 1280×960 Pixel mit 48fps zu wählen. Das „große HD“ hat ein Seitenverhältnis von 4:3.
Die Full HD Videos sehen schön scharf aus, mir aber etwas zu warm. Sieht man aber auch nur im direkten Vergleich. Alleinstehend ist das Bild angenehm und natürlich. Hier ein Vergleich zur SJCAM SJ5000+ (Screenshot 1080p@30fps):
Der Ton wird in Mono aufgenommen, in gewohnter, leiser Action Cam Qualität. Doch es ist ein Anschluss für ein externes Mikrofon vorhanden.
Die Fotoqualität der Garmin Virb Elite ist ziemlich gut. Der relativ kompakte 1/2.3″ CMOS löst mit maximal 16 Megapixeln auf. Zur Auswahl stehen neben den 16MP noch 12MP und 8MP.
Ihr legt viele Kilometer hinter Euch und habt einige Höhen zu bewältigen? Dann kann man sich über das eingebaute GPS Modul und den Höhenmesser freuen. So muss nichts mehr separat mitgenommen werden.
WIFI ist mittlerweile schon fast zum Standard bei einer Action Cam geworden. So hat auch die Virb Elite diese Funktion mit an Bord und lässt sich so über die Hauseigene App steuern, die Einstellungen vornehmen und das Livebild beobachten.
Aber das WIFI ist nicht die einzige Drahtlosverbindung. Garmin hat noch ein ANT+-Funkmodul eingebaut, welches unter anderem die Kommunikation mit weiteren Geräten von Garmin und anderen Funk-Sensoren unterstützt, wie zum Beispiel mit Pulsmessern und Thermometern. Garmin bietet zum Beispiel eine kleine Fernbedienung an, welche mit ANT+ funkt und so die Cam steuern kann.
Das 1,4″ Chroma-Farbdisplay löst mit 205×148 Pixeln auf. Ganz wichtig: Das LCD hat keine Hintergrundbeleuchtung und spart somit Energie. Was aber wenn es dunkel ist? Ja, dann ist Schicht im Schacht, denn das Display ist dann genauso dunkel. Die Auflösung und die Fehlende Beleuchtung lassen das Display nicht wirklich gut ablesen, reicht aber zur Menüführung und Einstellung des Sichtfeldes. Bei direkter Sonneneinstrahlung jedoch hat man keine Probleme.
Die Bedienung der Kamera ist anders, als man es von Anderen gewohnt ist. Abgesehen vom Schieber, welcher als Start und Stop fungiert, haben die restlichen Knöpfe einen recht schwachen Druckpunkt, die Menüführung ist recht umständlich.
Die Cam selbst ist mit ihren 180 Gramm ziemlich schwer. Das generelle Design ist sichtbar ungewohnt für eine Action Cam, soll sie aber aerodynamischer machen. Sie ist ohne Gehäuse stoßfest, staub- und wasserdicht bis zu einem Meter (IPX7).
Der Akku soll mit seinen 2000 mAh mehr als drei Stunden Akkulaufzeit bieten, welche ich auch fast erreicht habe. Erstaunlich für eine Action Cam. Der Akku ist austauschbar, sodass man immer einen separaten dabeihaben kann.
Umständlich gelöst ist der microSD Karten Slot, welcher sich unter dem Akku befindet. So muss dieser jedes Mal entfernt werden, um an die Karte zu kommen. Man kann die Daten aber auch über USB oder WIFI übertragen und kann die Karte stecken lassen.
Die Cam kommt standardmäßig mit einer Helmhalterung. Wie bei anderen Cams auch, gibt es zwar noch weiteres Zubehör, dies muss jedoch separat gekauft werden. Es gibt einiges von Garmin im Angebot, doch da es mittlerweile auch für die Garmin einen kleinen Adapter gibt, ist das meiste GoPro-Zubehör kompatibel und so die Auswahl größer – und günstiger.
Wichtig ist das Unterwassergehäuse, da nur dieses passt. Die Fernbedienung ist auch gut, wenn man die Cam nicht über das Smartphone steuern möchte. Sie ist klein und passt in jede Tasche.
Die Garmin Virb Elite ist aber nichts für den schmalen Geldbeutel und nicht für den normalen Nutzer. Durch die zusätzlichen Funktionen richtet sich die Elite Version der Virb eher an extremere Sportler, die die Sensordaten auswerten wollen. Zudem ist sie den meisten wohl zu schwer, sodass der Spaß schnell vorüber wäre. Für normale Freizeit-Action hat der Markt einfachere Produkte zu bieten, welche sich auf das Filmen beschränken.
Wer aber genau so etwas sucht und einmal investieren möchte, der kann Freude mit der Garmin Virb Elite haben. Jeder muss wissen, was er von einer Action Cam erwartet und welche Funktionen er nutzen möchte.
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