Dir ist das Wort „Dokumentenkamera“ bisher noch nicht bekannt gewesen? Mir auch nicht. Doch ich habe die in Zusammenarbeit mit JOURIST die Gelegenheit bekommen, ein solches Gerät auszuprobieren und weiß jetzt, was es damit auf sich hat und, dass die Bezeichnung dem Produkt nicht gerecht wird.

 

JOURIST DC80 Dokumntenkamera – Der erste Eindruck

Die JOURIST DC80 Dokumentenkamera wird in einem schlichten Karton, inklusive USB-Kabel, Unterlage und Handbuch, geliefert. Hier wird einem schon klar, dass es keinen Kabelsalat geben wird, um die Kamera zu nutzen, da nur ein einziges Kabel braucht wird. Die DC80 selbst besteht komplett aus Kunstoff, wodurch es relativ leicht ist. Die Verarbeitung vermittelt mir zwar kein Gefühl von einem hochwertigen Produkt, aber gleichzeitig schreit es auch nicht „billig“. Die Gelenke und Scharniere sind teilweise nicht so leichtgängig, so verstellt sich die Kameraposition aber sicherlich nicht so einfach, was ja wieder ein Vorteil ist. Immer wieder knarzt es aber beim Verstellen der Winkel, wo ich mir wiederum mehr Qualität wünsche. Hierbei muss man aber im Hinterkopf haben, dass dieses Modell eines der günstigsten auf dem Markt ist!

Ich verstehe, dass Unternehmen Ihre Produkte transportsicher verpacken wollen, aber dass lässt sich auch wunderbar ohne Plastik bewerkstelligen. So haben wir hier leider ein Inlay aus vorgeformtem Plastik, in dem die Kamera und das Kabel liegen. Die DC80 selbst ist dazu nochmals in eine Plastiktüte eingewickelt. Das ist ein ökologischer Aspekt, den ich hier anspreche, aber in der heutigen Zeit als wichtig empfinde. Das ist keine Kritik am Produkt selbst.

Als ich die Kamera aus der Plastiktüte herausgezogen habe, stieg mir dieser typische, beißende Platikgeruch in die Nase. Kurz durchgeatmet und noch einmal daran gerochen… Wie ein Drogenspürhund habe ich das Gerät albgeschnüffelt und festgestellt, dass der Geruch von der Unterseite des Standfußes kommt, welche gummiert ist. Ok, das Gerät ist nicht zum riechen gedacht und man kommt dem Gerät normalerweise auch nicht so nah mit seinem Riechorgan. Es ist auch nicht so penetrant, dass der ganze Raum danach riecht und ja, solche Fälle kenne ich leider nur zu gut. Also alles im grünen Bereich.

 

Technische Daten im Überblick

  • Auflösung 8 Megapixel
  • Modi: 3256*2440 (8 MP), 2592*1994, 1920*1080, 1280*960, 1280*720
  • 5-facher digitaler Zoom
  • Autofokus, Belichtungsautomatik, Automatischer Weißabgleich
  • Bildfrequenz 15 Bilder pro Sekunde bei FullHD-Auflösung 1920*1080 Pixel
  • Großer Aufnahmebereich bis DIN A3-Format
  • Rotation der Kamera 270°, Arm 360°
  • Distanz bei Makro-Aufnahmen 5 cm Objektabstand zur Linse
  • Beleuchtung mit 11 LED-Leuchten
  • Stromversorgung und Anschluß USB 2.0
  • Integriertes Mikrofon für Präsentationen und Videotelefonie
  • Inklusive Software für Windows 7/8/10 und mac OS 10.13 – 10.15
  • Gewich: 980g
  • Maße: 115x75x330 mm

 

Die Handhabung der JOURIST DC80

Der Schwerpunkt des JOURIST DC80 liegt natürlich im Standfuß, sodass die Dokumentenkamera einen festen Stand besitzt und zusätzlich durch die gummierte Unterseite nicht verrutscht. Dennoch ist das Gerät ziemlich kompakt und relativ leicht, sodass man es spontan mitnehmen könnte, wenn man es benötigt.

Vier bewegliche Gelenke lassen sich frei bewegen, sodass die Kamera in viele verschiedne Positionen gebracht werden kann. So ist es möglich, nicht nur ganz plump ein Dokument von oben zu fotografieren, sondern auch dreidimensionale Objekte von verschiedenen Seiten einzufangen. Zu den Anwendungsmöglichkeiten kommen wir aber gleich noch.

An der Kamera und am Gelenkarm befinden sich zusammengefasst 11 LEDs, die über Touch direkt am Gerät in drei Helligkeitsstufen eingestellt werden können. Im empfehle es, solche Aufnahmen immer in gut ausgeleuchteten Räumen zu machen, da die LEDs nicht für eine komplette Ausleuchtung sorgen.

 

Inbetriebnahme der JOURIST DC80

Um die DC80 in betrieb zu nehmen, wird lediglich das miniUSB-Kabel benötigt. Darüber bezieht es einerseits den Strom, andererseits wird darüber auch das Bild z.B. an den Computer übertragen. Das ist optimal, da so der Kabelaufwand minimiert wird. Aber miniUSB?! Wir schreiben das Jahr 2020, da wäre USB-C angebracht, von mir aus auch microUSB, aber doch nicht dieser ganz alte Standard. Naja, aber es funktioniert ja.

Möchte man nur das Livebild übertragen, reicht es, die Dokumentenkamera mit einem Computer, Bildschirm oder Beamer zu verbinden. Möchte man jedoch den vollen Funktionsumfang der JOURIST DC80 nutzen, muss man sich die Visualizer Software vom Hersteller herunterladen. Diese steht kostenlos auf der Herstellerwebsite zum Download zur Verfügung. Mit dieser kann man dann z.B. digital ins Bild zoomen, Standbilder erstellen, eine Lupenfunktion nutzen, ind Bild schreiben und zeichnen oder Markierungen einfügen.

Zudem kann der Autofokus auch durch die manuelle Fokussierung umgangen werden. Warum erwähne ich das? Der Autofokus ist etwas träge und wenn man das Objekt oder dessen Abstand ändert, dann sieht man die verzögerte Fokussierung im Autofokus. Bei Präsentationen nicht unbedingt schön. Stellt man den Fokus manuell auf eine bestimmte Entfernung, weil die Objekte, die ins Suchfeld gebracht werden, sowieso gleich groß sind, dann wird der Fokus ja gleich bleiben können. So hat man nicht das automatische Fokuspumpen.

 

Vielfältige Anwendungsmöglichkeiten einer Dokumentenkamera

Wie ich schon zu Anfang erwähnt habe, beschreibt die Bezeichnung „Dokumentenkamera“ das Produkt nicht genug, denn die Anwendungsmöglichkeiten sind breiter gefächert, als der Name vermuten lässt.

Scannen von Dokumenten und Büchern

Das Scannen von Dokumenten ist an sich nichts Besonderes. So ziemlich jeder hat einen Flachbett-Scanner oder Multifunktiondrucker mit integriertem Scanner. Aber wie sieht es milt dem Scannen von Heften, Zeitschriften und Büchern aus? Oder größeren Formaten wie DIN A3? Da kommt man mit einem handelsüblichen Scanner nicht weit. An dieser Stelle kommt solch ein Dokumentenscanner ins Spiel. Dazu wird z.B. ein Buch unter die Kamera platziert, die Kamera so justiert, dass das aufgeschlagene Buch komplett erfasst wird und kann sowie Doppelseiten per Knopfdruck „scannen“. Das Buch bleibt einfach liegen und man Blättert nach jedem Bild um. Das geht einerseits schnell und zudem werden die Aufnahmen direkt als PDF gespeichert. Auch DIN A3 formate lassen sich wunderbar mit dem JOURIST DC80 digitalisieren.

Für eine oder wenige Einzelseiten finde ich es zu umständlich, da nutze ich mein Smartphone mit entsprechender App. Für Zeitschriften und Bücher ist das jedoch grandios!

 

Ciao Overheadprojektor – Hallo Dokumentenkamra!

Den Overheadprojektor kennt sicherlich noch jeder aus seiner Schulzeit, evtl. auch einige aus ihrer Firma. Von unten beleuchtete, transparente Seiten, die mit informationen bedruckt sind und wo im Nachhinein mit Markern noch hineingekritzelt wurde. Richtig oldschool. Mit der Dokumentenkamera istdies viel einfach und viel kompakter möglich. Man schließt den JOURIST DC80 an einen Monitor oder einen Beamer an und sieht das Livebild der Kamera. Der Vorteil hierbei ist nicht nur, dass es keine umständlichen, transparenten Seiten mehr sein müssen, sondern kann jedes beliebige Dokument dafür nutzen und muss es nicht vorher digitalisieren oder besonders aufbereiten. Mit Hilfe der Software kann man weiterhin Markierung und Text in die Dokumente einfügen, ohne das eigentliche Dokument dafür beschriften zu müssen.

Zudem lassen sch so nicht nur zweidimensionale Dokumente darstellen, sondern auch dreidimensionale Objekte. Durch den flexiblem Schwenkarm lassen sich solche 3D-Objekte aus allen Winkeln darstellen und dies auch auch aus nächster Nähe. Macro-Aufnahmen funktioniert schon ab einem Abstand von nur 5cm zum Objekt.

 

Videokonferenzen, Homeschooling, Homeoffice – Alles kein Problem!

Die Dokumentenkamera kann als Webcam genutzt werden. Sie besitzt neben der Kamera selbst auch ein integriertes Mikrofon und für diese Funktion wird keine zusätzliche Software benötigt. Sie wird vom System automatisch erkannt und man kann direkt loslegen.

Für den vollen Funktionsumfang ist die Software dann aber doch unabdingbar und auch sehr hilfreich. So können diejenigen, die im Homeoffice sitzen oder Homeschooling betreiben ihre Projekte und Aufgaben besser über die Videotelefonie darstellen. Durch die flexible Kamera und die Funktionen. der Software ist die Visualisierung besprochener Themen viel einfacher, als mit einer herkömmlichen Webcam.

Und wo wir gerade bei der „Visualisierung“ sind, gibt es hier noch das Produktvideo vom Hersteller, sodass Ihr Euch noch weitere Eindrücke der DC80 bekommt.

 

Fazit zur JOURIST DC80 Dokumentenkamera

Die Dokumentenkamera oder auch Visualizer, was mir von der Bezeichnung her besser gefällt ist ein spezielles Produkt, welches nicht unbedingt Jedermann anspricht. Gleichzeitig könnte es für neue Möglichkeiten, neue Projekte sorgen. Wenn die eigene Kamera immer wieder in eine bestimmte Position auf dem recht sperrigen Stativ positioniert werden muss, kann das schon recht umständlich werden. Da kann solch eine kompakte Dokumentenkamera Abhilfe schaffen. Besonders in der Kombination mit der Software ist sie für diejenigen, die öfter Präsentationen und Vorträge an verschiedenen Orten halten nicht verkehrt. Wer sich bei Projekten oft über die Videotelefonie austauscht, wird mit der flexiblen JOURIST DC80 Dokumentenkamera ebenfalls sehr zufrieden sein und es einfacher haben. Auch für das regelmäßige Scannen von Büchern oder DIN A3 Seiten ist der JOURIST ein guter Helfer.

> Hier geht es zur JOURIST DC80 Dokumentenkamera