Die kleine DJI Mavic Air ist da und es stellt sich die große Frage: Ist sie besser, als die Mavic Pro? In meinem Beitrag zur DJI Mavic Air habe ich Euch den kleinen Überflieger vorgestellt und ja, ich bin voller Euphorie. Doch man muss genau hinschauen und die Fakten kennen. Nach der Recherche bin ich zwischen den beiden Drohnen ziemlich unentschlossen.

 

Auf die Anforderungen kommt es an!

Wer auf diesen Beitrag gekommen ist, wird sicherlich in einer ähnlichen Situation stecken: Kaufe ich die DJI Mavic Pro oder die neue Mavic Air? An diesem Punkt angekommen weiß man aber selbst schon, dass es eine portable Drohne sein soll. Man möchte eine möglichst kleine und leichte, fliegende Kamera dabei haben, um zum Beispiel auf Reisen oder bei seinen besonderen Aktivitäten schöne Aufnahmen zu machen. Nun müssen noch die Fakten auf den Tisch, nach denen man sich richten kann. Denn jeder muss individuell entscheiden, welche Drohne besser zu ihm passt.

 

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Neu gegen Alt – Welche Drohne ist besser?

Die jetzt im Januar 2018 erschienene Mavic Air ist neuer, als die Mavic Pro von Oktober 2016. Das heißt doch aber nicht direkt, dass sie besser sein muss. Außerdem sagt auch niemand, dass die Mavic Air der Nachfolger der Mavic Pro ist. Es ist lediglich eine Erweiterung der Mavic Serie. Im Prinzip liegt die Mavic Air zwischen der Mavic Pro und der Spark, zumindest größentechnisch. Aber von der Technik her liegt sie sehr nah bei der Mavic Pro – oder ist sie doch besser? Bisher gibt es noch zu wenig unabhängige Reviews und ganz besonders wichtig: Langzeittests. Bis dahin müssen wir uns mit den Datenblättern begnügen.

 

So kompakt wie nie

Sowohl die Mavic Pro, als auch die Mavic Air kann die Ausleger falten und kann so kompakt transportiert werden. Zusätzlich dazu sind auch die Propeller der Mavic Pro faltbar, sodass nichts absteht. Bei der Mavic Air ist das zwar nicht möglich, jedoch schmiegen sich die starren Propeller optimal an das Gehäuse, sodass auch beim neuesten Modell von DJI nicht absteht und die Portabilität perfekt ist.

Die konkreten Zahlen sprechen wohl für sich: Mit nur 430g ist die Mavic Air rund 41% leichter, als die 734g schwere Mavic Pro. Mit ihren Maßen von nur 168 x 83 x 49mm ist die Mavic Air zwar genauso breit, wie die Mavic Pro (198 x 83 x 83mm), jedoch schmaler und kürzer und somit insgesamt kompakter.

Aber nicht nur die Drohne selbst ist kompakter geworden, auch die Fernsteuerung der Mavic Air wurde portabler konstruiert. Die Fernsteuerung an sich ähnelt der Fernbedienung der DJI Spark, das sie nun kein Display für die telemetrischen Daten mehr verfügt. Dafür aber sind die Steuerknüppel bzw. Joysticks der Fernsteuerung nun abschraubbar, sodass der Transport noch einfacher und sicher ist. Zudem braucht man keine Angst um die zwei Knüppel haben, denn diese werden sicher in der Fernsteuerung selbst verstaut. Sollte man doch mal einen oder beide verlieren, hat man ein Ersatzpaar im Lieferumfang dabei.

Wer hat den Größeren?

Der 2,375mAh Akku der Mavic Air ermöglicht eine Flugzeit von bis zu 21 Minuten, wohingegen die Mavic Pro mit dem größeren 3,830mAh Akku bis zu 27 Minuten in der Luft bleiben kann. Die Mavic Pro Platinum schafft sogar bis zu 30 Minuten!
Mit der „More Fly Combo“ bekommt man unter anderem insgesamt drei Akkus, sodass man jeweils die dreifache Flugzeit hat. Während man zu Beginn noch viel ausprobiert und der Akku so schnell zur Neige geht, fliegt man später gezielter und effizienter und kann sich die Akkulaufzeit gut einteilen.

 

WLAN vs. Funk

Die DJI Mavic Air soll angeblich nur über WLAN verfügen. Die Mavic Pro verfügt neben WLAN auch noch über eine Funkverbindung und kann so eine Entfernung von bis zu 7km erreichen. Die Mavic Air soll nur 4km schaffen, was aber absolut ausreicht. Wer fliegt denn bitte so weit und wo ist das erlaubt?
Aber ist die geringere Reichweite der WLAN-Verbindung geschuldet? Ich hätte nicht gedacht, dass eine reine WLAN-Verbindung auf eine solch große Distanz überhaupt noch hält. Die Verbindung über WLAN ist auf jeden Fall störanfälliger und Hindernisse werden die Reichweite schnell reduzieren. Eine Funkverbindung ist mir definitiv lieber. Aber abwarten und schauen, was die moderne Technik zu bieten hat und vielleicht ist es gar nicht so schlimm, wie ich befürchte.

>> Neue Erkenntnis dazu im neuen Beitrag zur Mavic Air!

Gleicher Sensor, anderes Objektiv

Beide Drohnen besitzen einen 1/2.3″ CMOS-Sensor mit 12 Megapixeln und nehmen bis zu einer Auflösung von 4K mit 30fps auf. Die Mavic Pro hat einen Sichtbereich von 78.8°. Das 28 mm Objektiv besitzt eine Blende von f/2.2. Die Aufnahmen haben eine maximale Bitrate von bis zu 60 Mbps.
Die Mavic Air hingegen hat einen Sichtbereich von 85°, es ist also etwas mehr im Bild zu sehen. Das 24mm Objektiv ist mit seiner Blende von f/2.8 jedoch nicht so Lichtstark, wie das der Mavic Pro. Das wird sich sicher in dunkleren Situationen bemerkbar machen. Dafür nimmt die Mavic Air mit einer maximalen Bitrate von bis zu 100 Mbps auf.
Schade ist jedoch, dass nicht auf den HEVC (H.265) Codec gesetzt wurde. So hätte man kleinere Dateien, ohne einen Qualitätsverlust hinnehmen zu müssen.

Zusätzlich dazu besitzt die Mavic Air neue HDR-Algorithmen, wodurch besser beleuchtete 12-Megapixel-Standbilder ermöglicht werden. Helle und dunkle Lichtdetails werden besser unterschieden. Ihr kennt es ja sicher, das bei Landschaftsfotos der Himmel gut ausgeleuchtet, dafür der Boden viel zu dunkel ist. Andersherum ist es ebenfalls doof, wenn der Boden gut beleuchtet ist, dafür der Himmel viel zu überbelichtet. Das soll nun der Vergangenheit angehören.

Wer auf Zeitlupen steht, wird mit 120 Bilder pro Sekunde bei FullHD sicherlich seinen Spaß haben. Bei 2,7K sind es immerhin 60fps! Die Mavic Pro schafft bei FullHD nur 60fps.

Die Mavic Pro hat einen Autofokus, sodass man immer darauf achten sollte, dass im Bild auch das scharfgestellt ist, was man haben möchte.
Bei der Mavic Air hingegen ist es ein festeingestellter Fokus bzw. Infinity Focus. So ist so ziemlich alles scharf zu sehen, was die Kamera auffängt. Was einem hierbei lieber ist, muss jeder selbst wissen.

 

Intelligenter und sicherer

Die Sensoren zur Hinderniserkennung haben beiden Drohnen. Bei der Mavic Air sind noch zusätzliche Sensoren auf der Rückseite angebracht, um die Sicherheit beim Fliegen zu erhöhen. Das Rückwärtsfliegen ist sehr beliebt und ermöglicht tolle Aufnahmen, jedoch passieren wohl im Rückwärtsgang die meisten Kollisionen. Dies soll nun verhindert werden. Nur damit sind Dinge wie das neue Active Track und die zwei neuen QuickShot-Modi (Asteroid und Boomerang) überhaupt erst richtig sicher.

Asteroid

Boomerang

Eine weitere Neuerung ist das 32MP Sphärenpanorama. Die Mavic Air nimmt automatisch 25 Fotos auf und fügt sie in nur 8 Sekunden zusammen, sodass man das Sphärenpanorama in hoher Auflösung erhält.

Bisher hielt die Drohne vor einem erkannten Hindernis an, um eine Kollision zu vermeiden. Bei der Mavic Air kommt ein neues System zum Einsatz: das sogenannte APAS (Advanced Pilot Assistance Systems). In diesem Modus umfliegt die Drohne selbstständig Objekte, die in der Flugbahn stehen. Die verschiedenen Sensoren erstellen beim Fliegen fortlaufend eine 3D-Karte der Umgebung und ermöglicht so einen stabilen und sicheren Flug.

Die Mavic Air kann so gut wie komplett über Gesten gesteuert werden. Mit den Händen steuert man die Bewegungsrichtung, ladet und startet und nimmt Fotos und Videos auf. Dies vereinfacht Selfies auf die Schnelle und man hat auf Fotos keine Fernsteuerung in der Hand. In der Vergangenheit gab es öfter Enttäuschungen mit der Gestensteuerung der DJI Spark, aber bei der Mavic Air soll diese Art der Steuerung viel besser funktionieren.

Auch, wenn es nie passieren sollte, geschieht es doch ab und zu mal: Speicherkarte vergessen. Sehr doof, da so nicht aufgenommen werden kann. Mit der Mavic Air erhält man erstmals einen integrierten Speicher von 8GB. Nicht unbedingt viel, aber besser als gar nichts!

 

Auch für Anfänger geeignet

Die verbaute Technik heutzutage ist so gut, dass wirklich jeder solch eine Drohne steuern kann – ja, auch Anfänger! Das Fliegen an sich ist nicht sonderlich schwer. „Schön“ zu fliegen ist dann schon eine andere Sache, die man aber mit Übung dann auch hinbekommt. Zwar kann man mit der Drohne auch einfach durch die Luft düsen und Spaß am reinen Fliegen haben, aber im Vordergrund steht da ja doch eher die Foto- und Videografie. Durch das 3-Achsen Gimbal werden ruckelfreie Aufnahmen garantiert, egal wie hektisch und holprig man steuert. Schöne Schwenks und optimale Perspektiven erlernt man nach und nach.
Die Aufnahmen selbst sehen meistens schon ziemlich gut aus – Luftaufnahmen sind sowieso immer faszinierend. Das Schneiden danach ist meistens aber das Zeitaufwendige an der ganzen Geschichte. Möchte man seine eigenen Vorstellungen und Ideen im Video haben, dann muss man es wirklich komplett alleine machen. Will man einfach und schnell einen Zusammenschnitt seines Videos haben, um es im besten Fall noch direkt irgendwo hochladen zu können, nimmt man einfach die DJI Go App. Die hat man dann ja sowieso schon auf dem Smartphone oder Tablet installiert.

 

Adventure Unfolds – Entfalte Deine Abenteuerlust

DJI bewirbt die Mavic Air mit dem Slogan „Adventure Unfolds„, zu Deutsch „Entfalte Deine Abenteuerlust„. Das passt ziemlich gut zur Drohne, denn diese richtet sich vorrangig an die abenteuerhungrigen und Outdoorfotografen. Durch die kompakten Maße, das geringe Gewicht und die technische Hochleistung ist sie optimal für Reisen oder einfach generelles Unterwegssein geeignet.

DJI Mavic Air in bewegten Bildern

Natürlich gibt es schon Videos von einigen Testern, aber Langzeittests gibt es wie gesagt noch nicht. Trotzdem sind die vorhandenen Videos schon einmal ganz nett anzuschauen. Die meisten Videos sind auf Englisch, aber ich zeige hier mal eine kleine Auswahl auf:

Machen die Videos und mein Vergleich die Entscheidung leichter? Für mich selbst leider noch nicht. Mein Bauchgefühl tendiert zur Mavic Air, aber nur WLAN. Es fällt mir aber schwer, da ich eigentlich direkt zuschlagen wollen würde.
Preislich sieht es mit der DJI Mavic Pro gar nicht schlecht aus. Bei GearBest öfter mal mit einem Gutschein zu einem guten Kurs zu bekommen, teils günstiger als die Mavic Air. Da muss man sich aber überlegen, ob man so viel Geld über einen China Shop ausgibt und falls etwas mit der Drohne sein sollte, wird es anstrengend, seine Garantie in Anspruch zu nehmen.
Bei DJI verhält es sich aber wie bei Apple: Die Garantie gibt es direkt bei DJI und beginnt mit der Registrierung der Drohne. Sollte also kein Problem darstellen.
Wenn der Preis aber so heiß ist, dann schlägt man meist trotzdem zu – einfach zu verlockend!

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Pro? Air? More Fly Combo?

Ein Umstieg von der Mavic Pro auf die Mavic Air lohnt sich meines Erachtens nicht! Die Mavic Pro ist einfach eine unglaublich gute Kameradrohne, die eigentlich alles bietet, was man braucht. Anders ist es, wenn man keine von beiden hat und jetzt vor der Entscheidung steht.
Die DJI Mavic Pro oder Mavic Air gibt es als Standard Version oder als Fly More Combo Pack. Mit den zusätzlichen Akkus holt man mehr Flugzeit heraus. Aber welches Modell soll es nun werden? Wozu tendiert Ihr?
Oder einfach mal anders gefragt: Was macht Ihr mit den 1000€?

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