Canon hat mit der EOS M50 eine spiegellose Systemkamera auf den Markt, die meiner Meinung nach eine bestimmte Nutzergruppe anspricht: Die Vlogger. Aber auch Hobbyfotografen, die viel Unterwegs sind, werden glücklich mit der Canon EOS M50.

 

Canon EO M50 – Perfekt für unterwegs!

Die spiegellose Systemkamera Canon EOS M50 ist klein und handlich. Naja, handlich für kleine bis normalgroße Hände. Meine sind eher groß, sodass sie mir schon zu klein ist auf Dauer. Wer viel unterwegs ist und auf das Gewicht und die Menge des Gepäcks achtet, der ist mit der EOS M50 bestens bedient. Die EF-M Objektive sind ebenfalls recht kompakt, sodass man gut ausgestattet auf Reisen gehen kann, ohne wie ein Packesel beladen sein zu müssen.

 

Smart und einfach zu bedienen

Die Kamera ist optimal für Einsteiger geeignet, aber auch Fortgeschrittene werden ihren Spaß daran haben. Das Menü gibt es einmal in der klassischen Variante, mit vielen Einstellungsmöglichkeiten, wie man es von den anderen Canons kennt. Die zweite Variante ist stark vereinfacht und mit gut erklärt, sodass sich gerade Anfänger gut zurechtfinden und wissen, was sie tun.

Es gibt wenige Direktwahltasten und die vorhandenen sind mir persönlich zu klein, zu filigran. Ebenso ist nur ein einziges Einstellrädchen vorhanden. Vieles kann man aber auch direkt am Touchscreen einstellen. Einige finden dies sicherlich super. Ich hingegen bin an viele Knöpfe gewohnt und nutze diese lieber, als den Touchscreen. Doch der Touchscreen ist keinesfalls schlecht! Ganz im Gegenteil. Wer über das Display fotografiert, kann den Fokuspunkt mittels Antippen setzen, was sehr komfortabel ist. Auch das Zoomen der Bilder funktioniert hier über „pinch-to-zoom“, ganz so wie beim Smartphone.

Einen optischen Sucher hat die M50 ebenfalls, wenn auch recht klein. Dafür wird in diesem ebenfalls das komplette Menü angezeigt und auch die Veränderungen wie ISO, Blende und Belichtung sind direkt im Sucher sichtbar. Die Canon EOS M100 hingegen hat keinen Sucher.

Natürlich verfügt die Canon EOS M50 auch über NFC, WLAN und Bluetooth, wie eigentlich alle neuen Kameras. In der heutigen Zeit von Instagram, Facebook & Co. möchte man seine Bilder gerne von unterwegs teilen und nicht erst warten, bis man zu Hause am Computer sitzt.

 

Überzeugende Fotos mit der Canon EOS M50

Der 24,1 Megapixel CMOS Sensor im APS-C Format und der DIGIC-8 Bildprozessor sorgen für tolle Fotos. Durch die bis zu 143 Messfelder stellt sie schnell und präzise scharf – sowohl über den elektronischen OLED-Sucher, als auch über das Live-View-Bild. Bis ISO 3200 sind rauscharme Fotos möglich. Ab ISO 6400 geht es dann langsam los, obwohl es auch noch oft noch in Ordnung ist.

Manchmal gibt es Momente, in denen man die Klick-Geräusche des Auslösers gerne unterdrücken würde oder diese gänzlich unangebracht sind. An dieser Stelle kommt der Silent-Mode ins Spiel! Hier wird jedes Piepen und auch das Verschlussgeräusch komplett unterdrückt. Komplett lautloses Fotografieren ist so möglich.

 

Canons beste DSLM (APSC)

Das Flaggschiff von Canons DSLMs ist derzeit die EOS R. Diese ist aber kein Vergleich zu den bisherigen Modellen, da sie eine Profi-Vollformatkamera ist. Die Canon EOS M5 konnte ich ja auch bereits ausprobieren. Überraschenderweise finde ich die EOS M50 aber noch etwas besser gelungen, da sie über die neuere Technik und mehr Power verfügt. Die EOS M5 ist besser verarbeitet, als die EOS M50. Das ist aber ein Punkt, mit dem ich auf alle Fälle leben könnte, denn trotz des Kunststoffs ist sie gut verarbeitet. Dazu kostet sie auch nur rund die Hälfte!

 

Canon EOS M50 mit 4K-Video

Im Volksmund ist es 4K, aber genauer gesagt ist es UHD (2160p) – das für TV-Geräte optimierte 4K. Mit diesem Feature wird die EOS M50 beworben, da es erst die dritte (!) Kamera von Canon ist, die Videos mit dieser Auflösung aufnimmt. Traurig hier bei ist, dass bei UHD mit nur 24 Bildern pro Sekunde auf nimmt (NTSC/ 25fps PAL).

Leider funktioniert bei der höchsten Auflösung der geniale Dual Pixel CMOS AF nicht. Hier greift nur der normale Autofokus und dieser ist hier relativ langsam, wie ich finde. Das ist wirklich schade! Zudem wird bei eingeschalteter Bildstabilisierung das Bild massiv gecroppt, was das ganze wieder unbrauchbar macht.

Für mich ist die Geschichte mit 4K bei der EOS M50 komplett danebengegangen. Es war ein verzweifelter Versuch, nicht alle Kunden an Sony zu verlieren. Videografie wird immer beliebter, besonders durch YouTube. Allrounder sind begehrt, wenige Hobbynutzer kaufen sich eine Kamera zum Fotografieren und eine zum Filmen. Eine Kamera für beides ist günstiger und komfortabler. Mit der Vollformat-DSLM Canon EOS R wurde dann der erneute Versuch gestartet, die DLSM-Interessierten bei Canon zu behalten. Ob das geklappt hat, ist dann aber wieder eine andere Geschichte.

 

Canon EOS M50 – Perfekte VLOG-Kamera

VLOGs und andere YouTube werden noch relativ wenig in 4K gefilmt oder zumindest hochgeladen. Klar, die Anzahl steigt, aber es ist noch immer einfacher und ausreichend, seine Filme in FullHD hochzuladen. Das ist auch das Stichwort für die Canon EOS M50! In FullHD, also 1080p, funktioniert der Dual Pixel CMOS AF einfach perfekt! Es ist wirklich traumhaft und sollte in jeder neuen Canon verbaut werden.

Was ist Dual Pixel CMOS AF? Diese Autofokus-Technologie sorgt für kontinuierliche Schärfenachführung beim Videodreh. Zum besseren Verständnis: Ihr filmt jemanden mit der Kamera und diese Person bewegt sich von Euch weg und kommt wieder näher. In der gesamten Zeit stellt die Kamera die Person scharf. Dies geschieht flüssig! Total genial! Dies war ohne den Dual Pixel CMOS AF vorher nicht möglich und man musste manuell am Objektiv nachschärfen. Den Dual Pixel AF kenne ich schon von der Canon EOS 5D Mark IV und schätze ihn sehr. Ein absoluter Segen, den besonders Vlogger schätzen werden, da es gerade bei denen sehr oft vorkommt, dass sie aus dem Fokus geraten und man als Zuschauer ein unscharfes Bild zu sehen bekommt.
Aber auch beim Fotografieren im Live-View-Modus, also über das Display, ist die neue Technologie spürbar. Auf dem Touchscreen lässt sich der Bereich wählen, der fokussiert werden soll und dies geschieht sehr schnell. Im Gegensatz zum normalen Autofokus, der länger braucht oder einfach mal komplett unscharf stellt, reagiert der Dual Pixel AF direkt und präzise!

Ein weiterer Aspekt, der total wichtig für Vlogger ist: Das Schwenk- und klappbare Display! Da sich die YouTuber die meiste Zeit selbst filmen, also die Kamera in ihre Richtung zeigt, brauchen sie natürlich auch ein Display, in welches sie schauen können. Zudem ist es ja auch noch ein Touchscreen, sodass sie den Fokus auch mal auf etwas anderes, als auf sich setzen können.
Dazu kommt noch ein Mikrofonanschluss, der für Videos mit Ton ein Muss ist. Interne Mikros in Kameras sind meist nicht gut und klingen dumpf.

Ich selbst habe schon ewig keine YouTube Videos gemacht, was ich aber eigentlich wieder vermehrt machen möchte. Es ist einfach die Zeit, die das Ganze in Anspruch nimmt: Planen, Filmen, Schneiden, gegebenenfalls Vertonen,… Ich schreibe und fotografiere sehr gerne. Die Videografie macht mir auch Spaß, ist eben nur noch aufwändiger. Wenn man optimal ausgerüstet ist, dann geht das alles natürlich noch besser.

Ania und Daniel von Geh mal reisen nutzen die Canon EOS M50 zum Vloggen und die Videos sind ziemlich cool. Nicht nur von der Qualität, sondern auch die Videos selbst. Ihr könnt Euch die beiden ja mal anschauen.

 

Gut, aber nicht perfekt

Die EOS M50 ist ziemlich gut gelungen. Es gibt jedoch noch Aspekte, die mich an der DSLM stören. Der kleine 875mAh Akku hält leider nicht lange durch. Je nach Nutzung schaffe ich 300-400 Bilder pro Ladung. Ein bis zwei Ersatzakkus müssen also auf jeden Fall dazugekauft werden.
Wo wir schon beim Akku sind: Das Akkufach teilt sich den Platz mit dem SD-Karten Slot. Bei kompakten Kameras wird das oft so gehandhabt, aber bei der EOS M50, die schon leicht professioneller scheint, ist diese Lösung fehl am Platz. Hat man die Kamera auf dem Stativ und möchte die Karte wechseln, dann muss die Kamera abgenommen werden und die Schnellwechselplatte entfernt werden – nervig! Nutzt man kein Stativ, ist das aber auch egal.

Bei solch einer modernen Kamera und der kompakten Größe bin ich stark davon ausgegangen, dass sie sich über USB laden lässt. Leider ist dem aber nicht so. Zudem hätte man auch noch USB Typ-C verbauen können, da immer mehr Produkte mit dem Standard ausgestattet werden.

Slow Motion beherrscht die Canon EOS M50 ebenfalls und zeigt das Video auch direkt so an. Aufgenommen wird mit 100 Bildern pro Sekunde, aber leider nur in HD, also 720p. Warum Canon? Warum? Es ist wirklich schade, dass man eine neue Kamera auf den Markt bringt, aber veraltete Technologie verwendet. Das eingeschränkt nutzbare 4K ist ja schon ein Enttäuschung, aber dann auch noch Slow Motion in 720p.

 

Mehr Auswahl mit EF-EOS M Adapter

Bis heute gibt es lediglich acht EF-M Objektive. Das ist eine überschaubare Anzahl, doch da wird sicherlich noch nachgelegt. Zum Glück gibt es den EF-EOS M Adapter, mit dem man alle EF Objektive nutzen kann. Möchte man die EOS M50 als Zweitkamera haben und hat schon eine EOS Kamera mit mehreren Objektiven, dann ist der Adapter eine sinnvolle Ergänzung.

Canon EOS M50 DSLM Metropolitan Monkey

 

Lohnt sich der Umstieg auf die Canon EOS M50?

Das kann pauschal natürlich nicht beantwortet werden, da der Fragestellung ein wichtiger Aspekt fehlt: Von welcher Kamera möchte man umsteigen? Bei solchen Fragen ist es immer wichtig zu wissen, welche Funktionen man benötigt. Muss sie 4K mit mindestens 30 oder gar 60fps beherrschen? Dann fällt die EOS M50 raus. Filmst Du viel unterwegs in FullHD und zielst Du auf den Dual Pixel CMOS AF ab, dann bist Du hier gut bedient.
Wenn Videos gar nicht wichtig sind, sondern Fotos im Vordergrund stehen, bekommt man mit der M50 eine handliche und leichte Kamera mit ebenso kompakten Objektiven.

 

Fazit: Canon EOS M50 als preiswerte VLOG-Kamera

Canon geht mit der EOS M50 einen guten Schritt nach vorn. Hervorzuheben ist die kompakte Größe, die sie besonders für Reisen und Vlogger interessant macht. Nicht nur die Fotos können überzeugen, auch die Videofunktion mit Dual Pixel CMOS AF machen das Filmen sehr angenehm, was zusätzlich durch den Touchscreen vereinfacht wird.
Aber ganz abgesehen von Vloggern: Diese Kamera ist durch die einfache Menüführung für jeden geeignet, auch für absolute Anfänger. Jeder Hobbyfotograf wird ganz sicher glücklich mit dieser Kamera werden. Ein Allrounder, den man immer einstecken kann.

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