Bisher Fotografie ich immer mit der Profi-DSLR Canon EOS 5D Mark III, die es mir ermöglich, hochwertige Bilder zu erstellen. Durch verschiedene Objektive der EF-Serie wird mir eine hohe Flexibilität geboten, sodass diese Spiegelreflexkamera zu meinem perfekten Begleiter wurde. Auf der Suche nach einem Nachfolger steht, neben der offensichtlichen 5D Mark IV, die flexible Canon EOS 6D Mark II zur Auswahl.

 

Canon EOS 5D Mark III vs. Canon EOS 5D Mark IV

Zwischenzeitlich habe ich auch den Nachfolger der 5D Mark III getestet. Die Canon EOS Mark IV, die rund 4,5 Jahre hat auf sich warten lassen, hat als Neuerungen integriertes WIFI, einen Touchscreen, 4K-Auflösung, mit 30 Megapixeln eine höhere Auflösung, höheren ISO-Bereich und ist mit 7 Bildern pro Sekunde etwas schneller, als zuvor.

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Die Mark IV ist etwas kleiner, was eigentlich nicht auffällt, dafür mit 800 Gramm um 150g leichter. Auf Dauer spürt man das Gewicht der Kamera inklusive Objektiv, da bin ich um jedes reduzierte Gramm dankbar – meine Schulter und mein Nacken auch!

Der Vergleich der Kameras zeigte mir deutlich, dass die neue Canon EOS 5D Mark IV eine Verbesserung gegenüber der Mark III ist. Besonders das integrierte WIFI und der Touchscreen machen die Bedienung oft einfacher. Bei Videos ist der Touchscreen sehr vorteilhaft, auch beim Fotografieren über das Display lässt sich der Fokus einfacher und schneller setzen. Da ich aber eigentlich nur über den eingebauten Sucher fotografiere, ist dies nicht so relevant für mich. Videos in 4K sind natürlich in neuer Technik kaum wegzudenken. Ohne 4K werden viele Geräte als „veraltet“ abgestempelt. Die 4K Videos sind gut, jedoch überhaupt nicht komprimiert, was mir nach nur wenigen Sekunden hunderte Megabyte beschert. Das ist vielleicht für Profis zur Nachbearbeitung gut, aber für den durchschnittlichen Videoenthusiasten sind die Mengen an Daten wirklich zu viel.

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Die Canon EOS Mark IV ist zweifellos eine sehr gute Kamera. Der Umstieg von der Canon 5D Mark III auf den Nachfolger muss aber meines Erachtens nicht sein, da die Vorteile des Nachfolgers einfach nicht genug sind, um den Aufpreis zu zahlen.

 

Alternative: Canon EOS 6D Mark II

Da ich den Touchscreen und das integrierte WIFI der Canon EOS 5D Mark IV schon etwas vermisse, musste ich mal schauen, was es sonst noch so gibt. Seit Juni 2017 ist die 6D Mark II auf dem Markt. Sie hat einen Vollformatsensor, was sie für mich zur möglichen Alternative zur 5er-Serie macht. Sie wird von Canon selbst als „Einstieg in die professionelle Fotografie“ beworben, nicht aber direkt in der Profikamera-Sparte geführt, wie die Canon 5D-Serie. Ist sie denn auch wirklich schlechter einzustufen? Ich hatte die Möglichkeit, mich mit der 6D Mark II zu vergnügen und zeitgleich mit der 5D Mark III zu vergleichen.

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Canon EOS 5D Mark III vs Canon EOS 6D Mark II (Body)

 

Kleiner, leichter, smarter

Die Canon EOS 6D Mark II ist spürbar kleiner und leichter, als die 5D Mark III. Das fällt sofort auf, ist aber ganz angenehm. Die Anordnung der Knöpfe auf der Rückseite sind anders und der Joystick der 5er-Serie ist nicht vorhanden. Dafür gibt es ein 8-Wege-Steuerkreuz. Als Besonderheit hat die 6D als erste Vollformatkamera ein schwenkbares Klappdisplay. Hört sich vielleicht erst einmal nach Spielerei an, ist es aber keineswegs! Zwar fotografiere ich hauptsächlich durch den Sucher, aber es gibt auch Situationen, in denen ich das Display nutzen muss, weil ich die Kamera zu verwinkelt, zu hoch oder zu niedrig halten muss. Dabei ist das flexible Display eine große Hilfe!

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Schwenkbares Klappdisplay mit Touch-Funktion (6D Mark II)

Der Touchscreen macht die Bedienung teilweise einfacher, besonders beim Fotografieren über das Display. Das integrierte WIFI nutze ich gerne, um unterwegs Bilder direkt auf das Smartphone zu ziehen. Wenn ich meinen Computer dabei habe, nutze ich zum übertragen weiterhin den Weg über das auslesen der Speicherkarte. Das über WIFI verbundene Smartphone lässt sich auch noch zusätzlich als Fernauslöser nutzen, was sich auch gerne mal als sehr nützlich erweist.

 

Canon EOS 6D Mark II im Praxistest

Ob einem die Kamera gefällt und die Bedienung zu einem passt, stellt sich erst nach einem längeren Zeitraum der Nutzung heraus. Es reicht nicht, sie kurz mal auszuprobieren, so wie es im Elektrofachhandel der Fall ist. Die Kamera muss so genutzt werden, wie man sie für seine Zwecke benötigt. Beim „Ausprobieren“ denkt man nicht an alle möglichen Szenarien, denn im Alltag wird man gerne vor unterschiedlichste Herausforderungen gestellt, an die man sich dann intuitiv anpasst. Neue Perspektiven, Winkel und Anpassungen der Einstellungen in der Kamera an die jeweiligen Situationen. Ganz wichtig dabei ist, ob man mit der Bedienung der Kamera klarkommt. Es kann ja sein, dass sie zu umständlich oder „unbequem“ ist.

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Anordnung der Knöpfe, 8-Wege-Steuerkreuz (6D Mark II)

Nach den ersten Fotos habe ich schon gemerkt, dass die Bildqualität sehr gut ist, so wie ich es von der 5D Mark III gewohnt bin. Wie schon oben erwähnt, ist die Anordnung der Knöpfe anders und der Joystick ist nicht vorhanden. An die andere Position der Knöpfe gewöhne ich mich langsam, den Joystick vermisse ich aber schon, der der recht präzise funktioniert, wohingegen ich das Steuerkreuz etwas schwammig finde.

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Anordnung Knöpfe, mit Joystick (5D Mark III)

Zwar finde ich die etwas kompakteren Maße und das geringere Gewicht der Canon EOS 6D Mark II gut, jedoch merke ich immer wieder, dass mein kleiner Finger wenig Platz an der Kamera findet. Bei der etwas größeren 5D Mark III hatten alle Finger Platz. Ich habe aber auch große Hände, sodass bei „normalen“ Händen wohl genug Platz vorhanden sein dürfte.

 

Der kleine Unterschied zur Profikamera

Die Canon EOS 6D Mark II gehört nicht zu den Profikameras. Der Grund dafür liegt am fehlenden CompactFlash (CF)-Slot und einer geringfügig geringeren Abdeckung des Bildfeldes des optischen Suchers von 98%. Der Sucher der Canon EoS 5D Mark III deckt 100% des Bildfeldes ab. Für enthusiastische Hobbyfotografen wohl zu vernachlässigen.

 

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SD-Slot (6D Mark II)

 

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Dual-Slot: SD + CF (5D Mark III)

Fazit:

Nach etlichen Fotos mit verschiedenen Objektiven, ob Portraits, Landschaft oder Nachaufnahmen, habe ich keinen Grund zu meckern. Ganz im Gegenteil! Das integrierte WIFI, der Touchscreen, das schwenkbare Klappdisplay und die gute Bildqualität überzeugen mich! Der kleine Finger hat zwar wenig Platz, das kann ich aber verschmerzen. Sollte es mich tatsächlich auf lange Sicht stören, bringt der Batteriegriff GB-E21, neben einer längeren Akkulaufzeit, mehr Platz für alle Finger. Den fehlenden Joystick würde ich wohl verkraften. 4K-Aufnahmen sind bei der DSLR für mich noch verzichtbar, da ich mit ihr kaum Videos aufnehme. Die 1080p60 sind für mich vollkommen ausreichend.

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Die Canon EOS 5D Mark IV ist zwar technisch besser, jedoch auch doppelt so teuer, wie die Canon EOS 6D Mark II. Die Objektive der Canon 5D Mark III sind mit beiden Modellen kompatibel. Wer komplett neu einsteigt, wird noch einiges an Geld für die Objektive los. Wenn es um meine Bedürfnisse geht, in Hinsicht auf den Preis, entscheide ich mich definitiv für die Canon EOS 6D Mark II. Sie ist smart, flexibel und vereint ein wasserresistentes Gehäuse mit einer sehr guten Bildqualität zu einem angemessenen Preis. Für mich gehört auch die 6D Mark II zu den professionellen Kameras.