Amazon Alexa findet den Weg in Lautsprecher anderer Hersteller und erhält so Einzug in die Häuser dieser Welt. Der August Venus Lautsprecher hat die Sprachsteuerung auch mit an Bord, aber dazu gibt es eine Besonderheit, die übervorsichtige Interessenten freuen dürfte.

 

August Venus im Überblick

Der Lautsprecher namens August Venus ist recht stylisch mit seinem Stoffmantel und der schrägen Touch-Oberfläche. Erinnert er Euch auch an den Google Home Lautsprecher? Da hat sich der Designer auf jeden Fall ein bisschen inspirieren lassen.

august venus vs google home metropolitan monkey

Auf der Unterseite ist ein Gummiring, der dem Venus festen Stand gewährt. Ebenso im unteren Bereich des Lautsprechers, befinden sich hinten die Eingänge microUSB und Line-In, sowieso der Ein- und Ausschaltknopf. Auf der Vorderseite ist noch eine Status LED, die weiß leuchtet, wenn das Gerät eingeschaltet ist und rot, wenn es lädt.

August Venus Buttom Metropolitan Monkey

August Venus microUSB AUX Metropolitan Monkey

In dem Lautsprecher steckt ein Akku, der eine Laufzeit von bis zu 8 Stunden ermöglichen soll. Somit ist der August Venus auch portabel und kann auch unterwegs Musik abspielen.

Im Lieferumfang befinden sich die Bedienungsanleitung, ein microUSB Kabel zu Aufladen und ein Line-In Kabel mit 3,5mm Klinkenstecker für ältere Geräte ohne drahtlose Schnittstellen.

August Venus Unboxing Review Metropolitan Monkey

 

Bluetooth: Der Klassiker

Der Venus ist in ein Lautsprecher mit mehreren Funktionen. Ganz klassisch lässt er sich über Bluetooth mit verschiedenen Quellen verbinden, wie Smartphones, Tablets und Notebooks. Sollte kein Bluetooth vorhanden sein, steht der 3,5mm Klinkeneingang auf der Rückseite zur Verfügung. Das ist aber heutzutage eher selten der Fall.

Um in den Bluetooth Mode zu gelangen, muss die Modus-Taste „M“ länger gehalten werden. Wenn sie blau blinkt und der Lautsprecher sagt, dass er im Bluetooth Mode ist, dann weiß man, dass man es richtig gemacht hat. Nun nur noch das Smartphone oder ein anderes Smart Device nehmen, in der Bluetooth-Liste nach „August_Venus“ suchen und durch antippen mit dem Lautsprecher verbinden. Fertig. Jetzt kann man die eigene Musik, aber auch Lieder von Diensten wie Spotify auf dem Venus abspielen. Das Gerät fungiert einfach als externer Lautsprecher, wie man es von Bluetooth Lautsprechern gewohnt ist. Sogar eine Freisprechfunktion für die Telefonie ist mit drin.

Durch den eingebauten Akku ist der Lautsprecher auch portabel, aber nur bedingt für den Einsatz im Freien geeignet. Der Stoff ist anfällig für Staub und Dreck und eine IPX-Zertifizierung hat der Lautsprecher auch nicht. Somit sollte er auch keiner Feuchtigkeit ausgesetzt werden.

 

WIFI: Einbinden ins eigene Netzwerk

Lautsprecher ins eigene Netzwerk einbinden ist beliebt, da so jeder im Netzwerk darauf zugreifen kann, ohne sich speziell damit koppeln es müssen. Das Einbinden des August Venus klappt ganz einfach über WPS oder durch manuelles Verbinden über die zugehörige A-Link App (iOS/Android). Ist das einmal geschafft, kann nun jeder im Netzwerk darauf zugreifen.

In der App hat man dann noch die Möglichkeit, die Quellen wie den eigenen Speicher, Spotify und TuneIn Radio, direkt zu starten. Ich schaltet zum Beispiel TuneIn Radio ein, suche mir einen Sender aus und der August Venus spielt es ab. Nun kann ich am Lautsprecher selbst sowohl die Lautstärke bestimmen, pausieren und fortfahren. Die App kann ich dabei komplett schließen – der Lautsprecher spielt es weiter ab. Schaltet man den Venus komplett aus, dann spielt er die letzte Quelle nicht mehr ab. Die Quelle muss ihm in dem Fall wieder zugespielt werden.

August Venus A-Link App Metropolitan Monkey

Schaltet man den Lautsprecher ein, startet er automatisch im WIFI Mode. Der Venus verbindet sich wieder mit dem WLAN, jedoch dauert dies rund 40 Sekunden, was mir persönlich zu lang ist.

 

Amazon Alexa ist auch dabei – aber privat!

Das Hirn der Echos von Amazon ist der Alexa Voice Service (AVS). Dieser ist seit letztem Jahr für Entwickler kostenlos zugänglich, sodass Alexa in verschiedene Geräte integriert werden kann. Über die App lässt sich Amazon Alexa auf dem August Venus aktivieren. Die vorhandenen Daten oder aber ein neuer Account können dafür genutzt werden.

Ist Alexa einmal aktiviert kann sie alles, was die Geräte von Amazon  auch können. Also so ziemlich viel! Es besteht aber eine Besonderheit bei dem August Venus, die diesen Lautsprecher von der Echo Serie unterscheidet: Alexa hört nicht die ganze Zeit über zu! Das dürfte diejenigen freuen, die sich generell für die Sprachassistenz Amazon Alexa interessieren, aber das durchgehende Zuhören nicht zulassen wollen. Beim August Venus wird die mittlere Taste mit dem Mikrofon-Symbol berührt und es ertönt ein Signal – Alexa hört jetzt zu und nur dann! Es ist kein Zuruf des Signalwortes „Alexa“ mehr nötig. Es ist in diesem Fall auch nicht möglich, sie auf eine andere Weise zu „wecken“. Würde sie durchgängig zuhören, wäre der Akku schnell leer.

August Venus Bluetooth Box Metropolitan Monkey

Sobald Alexa aktiv ist, regiert sie schnell und genau so gut, wie die Echo Geräte von Amazon. Sie steuert das Smart Home, beantwortet meine Fragen und erzählt Witze. Die Sprachwiedergabe ist klar und deutlich und wenn gewünscht auch ziemlich laut. Da Spotify über Alexa eingebunden ist, benötige ich die App gar nicht, da eigentlich alles über die Sprachassistenz läuft.

 

Multiroom mit mehreren Geräten

Beisitzt man mindestens zwei Lautsprecher von August, dann kann man sie in einer Multiroom-Gruppe miteinander vernetzen. So spielt die Musik gleichzeitig auf beiden oder sogar mehreren Geräten. Das ist ein cooles Feature, welches immer mehr Hersteller in ihre Geräte integrieren.

Zusätzlich kann man den Stereo Sound noch besser wirken lassen, indem man einer Box die linke und der anderen die rechte Seite zuweist. Nun die Lautsprecher mit genügen Abstand voneinander aufstellen und raumfüllenden Stereo Sound genießen. Über die App lässt sich diese Einstellung ganz einfach vornehmen.

 

Gut, aber nicht perfekt

Der Sound ist vollkommen in Ordnung für die Größe des Lautsprechers. Dennoch dürfte er klarer sein. Der Klang ist leicht versteckt, obwohl der Venus den Klang, durch die beiden seitlich angelegten 7,5W Treiber, räumlich gut verteilt.
Die App gewinnt keinen Schönheitswettbewerb, das Design ist einfach zu fade und zu dunkel. Dafür ist sie zweckmäßig und funktioniert. Die Wiedergabe startet öfter mal zeitverzögert. Wenn es dann aber läuft, lässt sich die Musik gut kontrollieren. Ein Equalizer würde die App und den Lautsprecher noch etwas Spielraum zum Verbessern des Klangs ermöglichen. Diese Funktion fehlt leider.

Was auffällt, ist das Grundrauschen im Standby. Man kennt es von verschiedenen Lautsprechern, hört es aber nur, wenn man recht nah dran ist. Schlimmer ist das hochfrequente Fiepsen von der rechten Seite. Das hört man definitiv auch von weiter weg. Wenn der August Venus im Standby gerade keine Musik spielt, dann ist das schon ziemlich nervig.
Schade ist hier aber auch, dass sich der Lautsprecher abschaltet, wenn er über einige Zeit nicht genutzt wurde. Auch am Strom fährt er herunter.

Das Bedienfeld reagiert auf Berührungen, jedoch funktioniert es nicht so einfach, wie zum Beispiel mit einem Smartphone Touchdisplay. Hier reicht es nicht, die gewünschte Taste kurz anzutippen, um die gewünschte Aktion auszuführen. Der Finger muss dazu etwa eine halbe Sekunden auf der Taste verbleiben. Hört sich nicht lange an? Bin ich jetzt zu pingelig? Eine normale Berührung auf dem Smartphone muss überhaupt nicht gehalten werden, was natürlich viel intuitiver ist. So kann es beim Venus auch schnell passieren, dass man nicht lauter stellt, sondern zum nächsten Titel springt, weil man dann doch zu lange gehalten hat. Das ist sehr ungewohnt und auch ein wenig umständlich. Aber es ist wohl gleichzeitig eine Art Schutz vor ungewollter Bedienung.

 

Fataler Konzeptfehler

Trotz des Schutzes vor ungewollter Bedienung, kann es ja doch mal zu versehentlichen Berührungen kommen. An sich ist das ja gar nicht schlimm, wenn es lauter oder ein Titel übersprungen wird. Doof wäre es natürlich auch, wenn ein Telefonat plötzlich beendet wird. Aber das Schlimmste kommt jetzt: Kommt man versehentlich auf die WPS-Taste „W“, dann sucht der August Venus nach einem neuen Zugangspunkt, um sich zu verbinden. Jetzt könnte man denken, dass er die Suche kurz darauf von selbst wieder abbricht und sich wieder mit dem bekannten Netzwerk verbindet. Weit gefehlt! Der eigentlich smarte Lautsprecher löscht die Netzwerkeinstellung komplett und sucht… und sucht… und sucht…
An dieser Stelle darf man das Gerät erneut mit dem WLAN verbinden, wie man es bei ersten mal getan hat.

August Venus Touch Panel Test Metropolitan Monkey

Diese Taste sollte versteckt sein, irgendwo unten bei den Eingängen. Gerne als physischer Knopf, der nicht versehentlich gedrückt werden kann. Es ist ein Knopf, den man bestenfalls nur einmal nutzen muss. Dafür ist er aber viel zu präsent platziert worden.

 

Für wen ist der August Venus geeignet?

Der August Venus ist durch die integrierte Sprachassistenz Amazon Alexa interessant. Ohne diese Funktion wäre der Lautsprecher schlichtweg zu teuer und würde nicht auffallen. Wer sich eine Sprachassistenz wünscht, die günstiger ist, als der Amazon Echo, ist hiermit aber nur bedingt an der richtigen Stelle. Denn das einfache Aktivieren über Zuruf ist beim August Venus nicht möglich, was die ganze Nutzung ja eigentlich so einfach und komfortabel macht. Sollte dies wiederum so gewünscht sein, dann kann man den Venus ja mal ausprobieren.

August Venus Test Metropolitan Monkey

Zum August Venus bei Amazon

In meinen Augen ist der smarte Wifi-Lautsprecher für den Innenbereich zu Hause oder im Büro geeignet. Durch den Akku ist er zwar portabel und kann überall hin mitgenommen werden, sollte aber vor Dreck und Feuchtigkeit geschützt werden. Optisch ist der August Venus gut gelungen und lässt sich gut in Wohnräume integrieren. Möchte man sich nebenbei beschallen lassen, ohne jetzt High-End Qualität zu erwarten, dann ist der stylische Lautsprecher ganz gut. Nutzt man dazu noch gerne die Funktionen der Sprachassistenz Amazon Alexa, möchte aber nicht, dass sie durchgehend mithört? Dann ist das auch wieder ein Punkt für den Venus. Wer mehrere Lautsprecher von August besitzt, kann sogar die Multiroom-Funktion nutzen. Auch im Büro macht sich der Lautsprecher gut. Auf dem Bürotisch ist Alexa immer schnell zugänglich und auch Anrufe können direkt angenommen und bequem über die Freisprechfunktion geführt werden.