Wer nach einer passenden Smartwatch für sich sucht, hat die Qual der Wahl – besonders, wenn der chinesische mit einbezogen wird. Es gibt nur eine Apple Watch, mehrere androidbasierte Uhren und viele, die Ihr eigenes System nutzen. Von Letzterem gibt es einige in den Chinashops.
Die No.1 G2 habe ich schon getestet und fand sie eigentlich ganz interessant. Die verbaute Cam war zwar eher ein Spielzeug mit geringer Auflösung, aber es funktionierte. Der Touchscreen regierte gut auf Eingaben und die Verbindung mit dem Smartphone machte keine Probleme – sogar Nachrichten wurden auf dem Display gezeigt! Optisch war sie alltagstauglich, besonders mit dem Metallarmband.
Viele Hersteller orientieren sich optisch nun an der Apple Watch. Manchen gelingt dies besser, als Anderen. Das Betriebssystem dieser Uhren ist natürlich nicht von Apple, sondern wieder einmal eine eigene Komposition. Muss ja nicht schlechte sein, es muss nur alles funktionieren, wie es soll.
So habe ich die Smartwatch MIFONE W15 an mein Handgelenk gelassen. Optisch ähnelt sie der Apple Watch, nicht aber im Detail. Wer eine Apple Watch haben will, soll ich eine kaufen – kostet nur einiges mehr. Mir ist bewusst, dass es eine „China“-Smartwatch ist.
Die Uhr besteht rundherum aus Plastik. Das Armband ist aus TPSiV (thermoplastisches Elastomer). Es ist ein flexibler Kunststoff, welcher antiallergisch sein soll und angenehm auf der Haut zu tragen ist. Dadurch ist die Uhr auch beim Sport nicht unangenehm zu tragen, was auch durch das geringe Gewicht von nur 38 Gramm begünstigt wird. Der Verschluss ist einfach zu Handhaben. Zunächst war ich skeptisch, da ich vermutet habe, dass es sich leicht lösen würde. Da lag ich aber falsch! Der Verschluss hält sehr gut und man muss schon ordentlich hängenbleiben, damit es sich von selbst öffnet. Verlustängste braucht man also eher nicht zu haben.
Das Display soll aus Saphirglas bestehen und so kratzresistent und robust sein. Es wird mit 2.5D beworben, was die leicht abgerundeten Kanten des Displays beschreibt. Leider haben viele solcher Smartwatches einen dicken Rahmen, der nicht zum Bildschirm selbst gehört. So auch das MIFONE W15. Die zu nutzende Fläche beträgt 1,5″. Nicht viel, aber ausreichend – gerade so. Man muss die einzelnen Elemente schon ziemlich genau treffen, damit sie von der Uhr angenommen werden. Ich hatte damit keine Probleme. Mit ein wenig Übung sollte es bei jedem klappen.
Neben dem Touchscreen gibt es einen Home Button an der rechten Seite. Mit diesem wird die Uhr aus dem Standby geweckt. Das ist eigentlich auch der einzige physische Knopf. Auf der Rückseite befindet sich noch ein winziger Reset Knopf, welche aber eigentlich nie genutzt wird. Mit diesem wird die Uhr auf Werkseinstellungen zurückgesetzt.
Über Bluetooth lässt sich das Smartphone mit dem MIFONE W15 verbinden. Klappt auch ohne Probleme. So kann man weitere Funktionen der Uhr nutzen, wie der Zugriff auf Anruflisten und das Telefonbuch des Smartphones. Doch nicht nur anschauen ist damit möglich – man kann direkt einen Kontakt anrufen und über die Smartwatch telefonieren. Und da muss ich gestehen, dass es gar nicht mal so schlecht funktioniert, wie ich zunächst vermutet habe. Aus dem MIFONE W15 ertönt der Gesprächspartner etwas blechern, aber dennoch verständlich. Wenn die Umgebung laut ist, muss man das Ohr näher dranhalten, da der Lautsprecher nicht allzu laut ist. Der Gesprächspartner wiederum versteht mich auch gut verstanden, doch auch da kam die Stimme blechern an. Zudem gibt es an der Uhr keine Geräuschunterdrückung, sodass ich alle Hintergrundgeräusche mitsende.
Wird man angerufen, signalisiert die Uhr dies per Vibration oder Ton.
Ebenso hat man Zugriff auf die Musik vom Smartphone und kann diese über den integrierten Lautsprecher hören. Klingt in Ordnung, würde ich aber wohl im Alltag nie verwenden.
Der verbaute 405mAh Akku hält bei durchgehender Verbindung gut einen Tag. Hat auch schon länger durchgehalten, da habe ich aber auch kaum etwas mit der Uhr gemacht trotz bestehender Verbindung. Ohne Bluetooth Verbindung schafft man ein paar Tage. Ist der Akku dann auch wirklich mal leer oder kurz davon, wird der Akku über den microUSB Port geladen. Dieser steht leider immer offen, sodass Dreck und Wasser ungehindert hineinkommen kann. Bisher hatte ich aber keine Probleme.
Weitere Funktionen: Schrittzähler, Wecker, Diktiergerät, Stoppuhr und natürlich zeigt es die Uhrzeit an (digital oder analog). Ja! Man darf nicht vergessen, dass es auch eine Uhr ist. Hierbei ist eine tolle Funktion zu erwähnen: Hebt man den Arm so an, als ob man, wie bei einer normalen Uhr, die Zeit ablesen möchte, dann schaltet sich das Display von alleine ein. So kann die Uhrzeit abgelesen werden, ohne zusätzliches den Home Button drücken zu müssen. Tolle Funktion, klappte aber nicht immer zuverlässig.
Wie immer kann ich generell nur sagen, dass eine Smartwatch eine Spielerei ist. Wird man angerufen, dann sind kurze Telefonate über die Uhr recht angenehm und schnell zu bewerkstelligen. Über die Vibration am Handgelenk über einen Anruf aufmerksam gemacht zu werden ist toll, da nicht jeder sein Handy in der Tasche hört oder spürt.
Um die Anfängliche Frage der Überschrift zu beantworten: Es ist natürlich kein Apple Watch Killer. Apps bietet die MIFONE W15 nicht und hat begrenzte Nutzungsmöglichkeiten. Dafür zahlt man auch viel weniger.
Selbst habe ich die Uhr von GeekVida, deren Preise schon inklusive Einfuhrumsatzsteuer und Versandkosten sind. Also muss man sich da wohl keine Gedanken machen, dass es irgendwo hängen bleibt. Genauso sieht es mit allen andren Produkten dort aus. Bisher war alles von denen ohne Probleme. Man muss ja auch mal andere Shops ausprobieren.
In anderen Shops gibt es diese Uhr schon günstiger, da aber besteht immer ein minimales Risiko, dass es „hängen bleibt“.
[…] Jahr waren die No.1 G2 und die MIFone W15 im Test. Die W15 ist nett, aber nicht der Knaller und auch das Menü ist relativ […]