Mit dem Dreame Bot Z10 Pro hat das 2015 gegründete chinesische Unternehmen seinen ersten Staubsaugerroboter mit einer Absaugstation auf den Markt gebracht. Noch vor dem Verkaufsstart am 10. August 2021 durfte ich die Neuheit vorab gründlich testen.
Dreame Bot Z10 Pro – Der Lieferumfang
In einem ziemlich großen Karton wird der neue High-Tech Staubsaugerroboter geliefert. Normalerweise sind die Kartons wesentlich kleiner, jedoch benötigt in diesem Fall die Absaugstation viel Platz.
Die Teile sind sehr sicher für den Transport verpackt. Die die drei Hauptteile selbst sind noch einmal in einer Kunstofftüte verpackt, um die Oberflächen zu schützen. Ansonsten besteht das Verpackungsmaterial nur aus Pappe – gefällt mir gut, dass wir immer weiter weg vom Plastikmüll kommen. Da besteht aber definitiv noch Verbesserungsbedarf.
Die überschaubare Inhalt ist recht schnell ausgepackt. Zur Übersicht noch einmal alles einzeln ausgepackt eine Grafik zum Lieferumfang:
Spezifikationen des Z10 Pro
Die wichtigsten Daten zum Staubsaugerroboter als visuelle Darstellung:
Der Wassertank mit nur 150ml ist Relativ klein geraten, dafür hätte etwas vom 400ml Staubbehälter weichen dürfen. Dafür ist die Saugleistung von 4000Pa mindestens 33% höher, als die der Konkurrenz! Mit den Maßen von 353 x 350 x 96.8mm kommt der Z10 Pro unter viele Möbelstück drunter. Auf der Unterseite befinden sich Sensoren, die den Staubsaugerroboter vor Abstürzen bewahren, wie zum Beispiel bei Treppen. Weitere Sensoren befinden sich im Türmchen (LiDAR) und an der Front (3D) – dazu weiter unten mehr. Die Anbindung zum Internet ist über das integrierte Wifi mit 2,4GHz möglich und damit auch über Google Home und Amazon Alexa ins Smart Home integrierbar.
Anmerkung: Die Verknüpfung mit Alexa habe ich noch nicht durchgeführt, werde diesen Punkt aber nachtragen, sobald ich diese Funktion ausprobiert habe.
Haptik und Optik
Sowohl ich, als auch andere Reviewer sprechen oft davon, wie sich solch ein Gerät anfühlt – dabei soll der Staubsaugerroboter ja eigenständig arbeiten, ohne ihn berühren zu müssen. Nichtsdestotrotz ist die Verarbeitung auf einem hohen Niveau. Der verarbeitete Kunststoff fühlt sich gut and und sieht in dem satinmatten Dunkelgrau auch noch edel aus. So ist die Lade- und Absaugstation, wenn sie denn im sichtbaren Bereich des Wohnraumes angestellt wird, doch noch recht schick.
Die Roboter selbst sehen prinzipiell alle gleich aus, da sich der Aufbau und die Funktionen bewährt haben. Sie sind fast immer rund und die modernen Modelle mit LiDAR (Light detection and ranging) Sensor haben noch das kleine Türmchen. Sie unterscheiden optisch sich dann lediglich noch in Details. Zusätzlich zum LiDAR Sensor besitzt der Z10 Pro noch 3D-Sensoren, um Hindernisse genau zu erkennen und sie zu umfahren.
Der erste Eindruck ist sehr positiv. Robustes Gerät, nicht klappert, was nicht klappern darf und sieht schick aus.
Inbetriebnahme des Dreame Bot Z10 Pro
Erst einmal wird die dreiarmige Seitenbürste an die vorhergesehene Stelle angesteckt, genauso wie die Wischer samt Wassertank – sofern dies genutzt werden soll.
Dann gilt es einen geeigneten Platz für die Lade- und Absaugstation zu finden. Im besten Fall sollten links und rechts 0,5m und nach vorne hin 1,5m Platz gegeben sein, damit der Staubsaugerroboter ohne Probleme ein- und ausparken kann. Zudem sollte der Platz im Bereich des WLAN-Signals des Routers liegen, damit die Anbindung und spätere Steuerung über die App reibungslos funktioniert.
Ist der mitgelieferte Beutel nicht schon im Auffangbehälter eingesteckt, muss das vor der Inbetriebnahme getan werden. Daraufhin kann das neue Haustier auf die Kontaktflächen der Ladestation gestellt werden, um den Akku erst einmal voll aufzuladen. Nicht erschrecken: Man wird direkt von Musik und einer relativ lauten Stimme in englischer Sprache begrüßt. Ja, der Roboter spricht mit Dir. Naja, zumindest sagt er laut und deutlich an, was er nun tut. Die Lautstärke lässt sich per App regeln und sogar die Sprache des Staubsaugerroboters lässt sich in der App auf deutsch stellen.
Verbindung mit der Xiaomi Home App
Dieser erste Ladevorgang eignet sich bestens zur Einrichtung der App und des Staubsaugerroboters. Dreame hat sich Ende 2017 dem Xiaomi Ökosystem angeschlossen, sodass auch der Bot Z10 Pro über die Xiaomi Home App (iOS / Android) gesteuert wird. Wer sie noch nicht hat, lädt sie sich herunter, wählt den Staubsauger dann in der Liste aus und fügt ihn seinem Account hinzu. Die Einrichtung ist simpel und Schritt für Schritt beschrieben.
„Starte Reinigungvorgang.“
Die App ist eingerichtet, der Sauger ist vollgeladen – es kann losgehen. Die Reinigung lässt sich über den Knopf direkt am Roboter starten oder aber bequem von überall aus per App. Der Z10 Pro wacht aus dem Standby auf und meldet „Starte Reinigungvorgang.“. Zunächst fährt er aus seiner Garage und scannt seine Umgebung, um seine eigene Position zu bestimmen. Daraufhin startet er den Saugvorgang. Ist der Wischer installiert, dann wird auch gleichzeitig gewischt.
Während der Reinigung scannt der Dreame Bot Z10 Pro die Umgebung ab und erstellt mit Hilfe der LiDAR- und 3D-Sensoren eine sehr genaue Karte der Wohnung bzw. des Büros. Die Räume werden als solche erkannt und farblich unterschiedlich dargestellt.
Umfangreiche Funktionen mit der Xiaomi App
Prinzipiell kann der Dreame Bot Z10 Pro komplett ohne die App und Verbindung zum Internet benutzt werden. So reinigt der Roboter stumpf alles, was frei zugänglich ist – vollkommen ok. Wer aber die volle Kontrolle haben möchte, nutzt die Xiaomi Home App. Zu den wichtigen Dingen gehört die Einstellung der Saugstärke, Wasserdurchfluss des Wischers, Markierungen verbotener Flächen und ziehen virtueller Wände. Zudem sieht man in der App auch genau, wie und wo der Staubsaugerroboter gefahren ist und der Verlauf aller vergangenen Fahrten samt Dauer und Fläche.
Saug- und Wischleistung des Dreame Z10 Pro
Nach dem ersten Durchgang (ohne Wischfunktion) war ich leicht enttäuscht: Ja, war ok, aber es lagen dann doch hier und da noch Flusen und Krümel herum. Doch schon der zweite Durchgang lief zufriedenstellender, wenn auch nicht optimal – noch immer lagen vereinzelt Krümel herum.
Eines Vorweg: Die Wischfunktion habe ich aus zwei Gründen die ersten Male noch nicht genutzt. Einerseits wollte ich sehen, wie gut die Saugfunktion allein ist und andererseits war ich bisher nicht überzeugt vom Prinzip. Rein logisch gesehen schleift der Roboter einen feuchten Lappen unter sich mit, ohne diesen zwischendurch auszuwringen. Klar, wie soll das auch funktionieren?! Aber die Vorstellung, dass er die ganze Zeit einen dreckigen Lappen durch die gesamte Wohnung zieht, finde ich nicht gerade schön. Zudem befindet sich nur Wasser im Tank, ohne Reinigungsmittel wohlgemerkt.
Das hindert mich natürlich nicht, auch die Wischfunktion zu testen. Tank mit 150ml Wasser gefüllt, Lappen feucht ausgewrungen und beides zusammen unter den Staubsaugerroboter. Der Wischer erkennt den installierten Wischer, sodass er beim Saugen automatisch auch wischt.
Dieses Mal habe ich Saugstufe von Standard (Stufe 2) auf Stark (Stufe 3) gestellt. Dadurch wird der Z10 Pro etwas lauter, meiner Meinung nach aber noch vollkommen in Ordnung. Zudem habe ich zwei virtuelle Wände gezogen, eine Fläche markiert, die nicht gewischt werden darf und den Wasserdurchfluss auf Hoch (Maximum) gestellt. Nach 44 Minuten wurden 44m² gesaugt und gewischt und der Akku hat noch eine Restkapazität von 76%. Die Akkuleistung finde ich schon einmal mega gut! Grob kann man damit rechnen, dass der Staubsaugerroboter 1m² pro Minute abfährt.
Aber nun zum Saug- und Wischergebnis. Ich war selbst sehr gespannt und hatte keine große Hoffnung, dass der Boden dann so aussieht, als ob Meister Propper zu besuch gewesen wäre. Ich hatte wohl eher bedenken, dass der Boden „verschmiert“ aussieht. Aber: Keineswegs! Der Boden ist sauberer, als bei den Durchgängen zuvor. Der Z10 Pro saugt auf Stark zuverlässiger und gekoppelt mit dem Wischer bleibt nicht einmal ein Staubfilm. Eingetrocknete Flecken werden natürlich nicht entfernt, das war vorher klar. Richtig wischen bzw. schrubben kann solch ein Staubsaugerroboter nicht. Das generelle Endergebnis finde ich aber klasse! Viel besser als gedacht. Mit jedem Durchgang wird der Roboter schlauer, lernt die Umgebung besser kennen und fährt die Flächen genauer ab.
Das Regelmäßige Saugen und Wischen mit solch einem Staubsaugerroboter ist in meinen Augen kein Ersatz für eine generelle Grundreinigung. Je nachdem, wie viele Menschen und Tiere im Haushalt leben, ist der Verschmutzungsgrad höher und in kürzerer Zeit erreicht. Solch ein automatisierter Helfer ist aber definitiv eine Erleichterung, da er groben Schmutz und Staub, der sich im Alltag ansammelt, recht zuverlässig entfernt.
LiDAR- und 3D-Sensoren
Die durch die Lidar Technologie wird in der App ein sehr genauer Grundriss der Wohnung abgebildet. Im Zusammenspiel mit den 3D-Sensoren an der Front werden sogar Objekte im Raum auf der Karte dargestellt. Keine genauen Abbildungen, aber ungefähre Silhouetten. Sowie eigentlich jeder Staubsaugerroboter verfügt auch der Z10 Pro über einen Bumper an der Front. Um möglichst nah an Objekte heranzufahren und gründlich zu reinigen, stößt der Roboter die Objekte und Wände sogar leicht an, ohne diese zu beschädigen.
Highlight: Absaugstation
Die Unterschiede zum sehr ähnlichen Vorgänger Dreame Bot L10 Pro sind nicht groß, doch der Z10 Pro kommt mit einer Absaugstation. Diese jagt mit 800 Watt durch den Staubsaugerroboter und saugt den 400ml Auffangbehälter leer, sodass man diesen rund zwei Monate lang nicht anrühren muss – wäre da nicht die Wischfunktion mit dem Lappen, der nach jeder Tour ausgewaschen werden möchte.
Das Absaugen selbst dauert nur ein paar wenige Sekunden, recht laut, aber dafür effizient. In der Absaugstation selbst befindet sich ein auswechselbarer Staubbeutel, der einfach und sauber zu handhaben ist.
Auf der Rückseite kann man das Kabel aufrollen, sodass die überschüssige Länge nicht unschön herumliegt.
Dreame Bot Z10 Pro vs. L10 Pro
Der direkte Vorgänger des Z10 Pro ist der L10 Pro. Die beiden Suagroboter sehen sich ziemlich ähnlich, abgesehen von der Reinigungsstation. Die Unterschiede zwischen den beiden Modellen könnt Ihr im Beitrag „Dreame Bot L10 Pro vs. Z10 Pro“ nachlesen.
Sicherheitsbedenken bezüglich des Datenschutzes
Viele haben dabei bedenken, dass solch ein Staubsaugerroboter die Daten nach China schickt – „E.T. nach Hause telefonieren.“. Ja, das ist wohl auch der Fall. Ich kenne kein ungehacktes Gerät, dass nicht Daten an den Hersteller schickt. In dem Fall ist es China. Aber mal im Ernst: Wer hat heutzutage kein Smartphone in seiner Hosentasche? Niemand ist sicher vor denen, die die Daten haben wollen.
Fazit zum Dreame Bot Z10 Pro Staubsaugerroboter
Bin ich zufrieden? Ja, definitiv! Der Dreame Bot Z10 Pro nimmt mir im Alltag die grobe Grundreinigung ab und hält die Bude sauber. So einen Staubsaugerroboter sehe ich als Zusatz zur normalen Grundreinigung an. Das Saugen ist top und könnte den Staubsauger fast ersetzen – besonders in Kombination mit dem Wischer! Wischen sollte man jedoch weiterhin selbst gründlich wie gehabt. Auch die Absaugstation ist sowohl technisch, als auch optisch gelungen.
Wer noch gar keinen Staubsaugerroboter besitzt und sich überlegt einen anzuschaffen, der sollte sich dieses Modell definitiv anschauen. Ob sich der Umstieg eines Modells ohne Absaugstation auf eine mit solch einer lohnt, muss jeder selbst einschätzen. Ich selbst denke nicht, dass die häufigere Leerung des internen Behälters so aufwändig ist. Besonders für diejenigen, die die Wischfunktion nutzen, müssen sowieso an den Sauger ran.
Auch andere Hersteller bieten schon Staubsaugerroboter mit Absaugstation an, wie zum Beispiel der günstige Roidmi Eve Plus, ECOVACS DEEBOT N8 PRO+ oder der technisch sehr starke Roborock S7+. Mit denen habe ich aber noch keine Erfahrungen und kann zu denen nichts sagen, jedoch finden sich genug Beiträge dazu im Netz.
Nutzt Ihr auch Staubsaugerroboter im Alltag? Würde mich interessieren, welche Modelle bei Euch so beliebt sind.
hält der akku echt die 150 min durch oder ist das so eine angabe unter laborbedingungen?
Bei mir musste er noch nie so lange saugen. Ich kann Dir aber bestätigen, dass er nach 75 Minuten noch eine Akkuladung von genau 50% hatte. Dabei sauge ich im Modus „Stark“, also in der dritten von vier Stufen. Dann wird er im Standardmodus auf Stufe zwei die 150 Minuten wohl locker packen – geschweige denn von der ersten Stufe „Leicht“. Im Prinzip ist die Angabe von 150 Minuten also sehr glaubwürdig.
Habe aber auch Tage, an denen doch mal mehr im Weg steht und der Roboter mehr kurven fahren muss und die Situation immer wieder neu berechnet. Da kommt es dann auch mal vor, dass da ein paar Prozent mehr Akku draufgehen.
Sieht stark aus! Wir haben auch einen Roboter zu Hause, den eufy RoboVac 11S, aber leider ohne Kamera und Lidarsensoren. Der Fährt ohne Plan durch die Gegend, ist aber in Ordnung für uns. Es ist trotzdem relativ gut gesaugt danach. Ein paar stellen bleiben ab und an unbefahren, aber ok. Dafür fährt er gerne mehrmals auf die selbe stelle ab 🤪
Ja, der Z10 Pro ist schon nice. Solange Du aber zufrieden bist mit Deinem RoboVac 11S dann ist ja alles gut. Kenne das aber nur zu gut, nach kurzer Zeit schon etwas Neues haben zu wollen ;)